Im Börsenrückblick

Hüter der Habenzinsen

28.11.2005

Mit dem Verkauf des Web-Portalgeschäfts an United Internet im März 2005 hat Web.de rund 335 Millionen Euro in bar und Aktien eingestrichen. Im Sommer verkündeten die Überbleibsel von Web.de dann ihren neuen Namen "Combots". Nun stellt sich die Gretchenfrage: Was fange ich mit liquiden Mitteln in Höhe von insgesamt 390 Millionen Euro an? Die Antwort liegt auf der Hand: eine Plattform für die Internet-Kommunikation entwickeln, die ebenfalls Combots heißt. Der ursprüngliche Starttermin im Dezember verschiebt sich jedoch um ein halbes Jahr. Die Nachricht sorgte für einen rasanten Kursverfall, allerdings erholte sich das Papier wieder. Letzendlich haben sich die Investoren an das dicke Euro-Polster erinnert.

Für das dritte Quartal präsentierte Combots echte Startup-Zahlen: Dem Umsatz von 200000 Euro stand ein Nettoverlust von 3,1 Millionen Euro gegenüber. Das Finanzergebnis belief sich auf 700000 Euro. Hier ist mit einem Anstieg zu rechnen. Rechnerisch kann Combots noch mehrere Jahrzehnte ohne Produkt weitermachen, bis das Geld ausgeht. (ajf)