Huawei: Ein Hammer für Cisco?

25.05.2005
Von 
Peter Gruber arbeitet für die Portale Computerwoche und CIO.

Dass es sich bei Huawei um keinen kleinen Fisch handelt, belegen die Zahlen. Das noch nicht börsennotierte Unternehmen setzte im vergangenen Jahr stolze 3,9 Milliarden Dollar um und schrieb einen Nettogewinn von 470 Millionen Dollar. In diesem und dem kommenden Jahr rechnet die Company aus Shenzhen mit einem Umsatz von 5,5 beziehungsweise 7,5 Milliarden Dollar. Das Volumen der Auftragseingänge soll von 5,58 Milliarden Dollar im letzten Jahr bis Ende 2006 auf knapp neun Milliarden Dollar ansteigen.

Gemessen an Marktführer Cisco, der im letzten Geschäftsjahr 22,04 Milliarden Dollar einnahm und einen Nettoprofit von 4,4 Milliarden Dollar erwirtschaftete, nehmen sich die Huawei-Zahlen noch bescheiden aus. Konkurrent Nortel, der über ein ähnliches Portfolio verfügt, liegt bei den ehrgeizigen Wachstumszielen der Chinesen allerdings in Sichtweite. Die Kanadier verzeichneten im Fiskaljahr 2004 einen Umsatz von 9,83 Milliarden Dollar, wiesen jedoch einen Nettoverlust von 51 Millionen Dollar aus.

3Com schließt Switching-Lücke

Wie zielstrebig Huawei seine internationale Expansion vorantreibt, zeigen die Zuwachsraten. Im letzten Kalenderjahr steigerte das Unternehmen den Anteil seines Auslandsgeschäfts auf 41 Prozent. Gegenüber dem Vorjahr 2003 bedeutete diese eine Zunahme um 117 Prozent. Mit knapp 30 Prozent entfiel der Löwenanteil dabei auf den asiatischen und pazifischen Raum. 21, 19 und 16 Prozent des globalen Business machte der Konzern in Südafrika, dem Mittleren Osten und Nordafrika sowie in den Commonwealth-Staaten. Knapp ein Zehntel der Einnahmen kam aus Lateinamerika. Schwach verlief hingegen noch das Geschäft in der Alten Welt. Die westeuropäischen Märkte steuerten nur vier Prozent zum internationalen Umsatz bei, Osteuropa lediglich drei. Ein weißer Fleck auf der Landkarte ist für Huawei Nordamerika, weil dort der Joint-Venture-Partner 3Com die Exklusivrechte besitzt.