iPhone-Konkurrenz

HTC Touch Cruise, O2 Xda Orbit 2 im Test

15.09.2008

Ausstattung

Ein Blitzlicht fehlt zwar, doch mit 3 Megapixeln (2048x1536 Pixel) verfügt das Business-Smartphone über eine Kamera, die auch detailreiche Szenerien noch angemessen ablichten kann. Die mit dem Touch geknipsten Fotos sind aber generell milchig leicht getrübt. Dafür gelingen auch bei schlechten Lichtverhältnissen gute Aufnahmen. Wenn man dem Fotochip ein paar Sekunden Zeit lässt, holt er auch aus dunklen Situationen noch mehr heraus, als so manch andere Handykamera mit LED-Blitzlicht.

Mittels weniger Gesten lernt man spielerisch den Umgang mit der Bildvorschau. So wird ein Bildabschnitt vergrößert, wenn man einen Kreis im Uhrzeigersinn auf das Display zeichnet, die entgegen gesetzte Richtung verkleinert das Foto wieder. Kleinere Kreise holen einen entsprechenden kleineren Bildausschnitt heran. Drehen kann man das Bild mit einem auf dem Touchscreen ausgeführten C. Schon nach kurzer Zeit hat man sich an diese genial-einfache Bedienung gewöhnt.

Beim Musik hören hat man die Wahl zwischen dem Windows Player und dem Player von HTC. Einen Equalizer gibts nur beim Player von HTC.
Beim Musik hören hat man die Wahl zwischen dem Windows Player und dem Player von HTC. Einen Equalizer gibts nur beim Player von HTC.

Beim Musik hören hat der Nutzer die Wahl zwischen dem Windows Media Player Mobile und dem Player von HTC, der direkt vom Startbildschirm aus mit einem Fingerstreich übers Display geöffnet wird. Beide haben Vor- und Nachteile. Die Bedienung des HTC-Players ist leicht verständlich und fingerfreundlich, auch das integrierte Radio folgt dem einfachen Bedienkonzept von HTC. Der Windows Player kann dafür auch Videos und Streams wiedergeben. Einen umfangreichen Equalizer bietet wiederum nur der Player von HTC.

Mit dem Quadband-Handy ist man nicht nur überall auf der Welt erreichbar, die Connectivity-Kiste des Touch Cruise ist auch sonst zum Bersten gefüllt. Davon kann man sich schnell überzeugen, indem man einfach auf das kleine Icon in der Leiste am oberen Displayrand tippt. Daraufhin werden alle wesentlichen Spielarten der Nah- und Fernconnectivity von Bluetooth bis GPS in einem übersichtlichen Fenster eingeblendet und lassen sich einzeln deaktivieren. HSDPA mit bis zu 3,6 Megabit pro Sekunde sorgt für einen schnelleren Datendurchsatz als so manche DSL-Leitung. Wer keinen umfassenden Datentarif besitzt, greift unterwegs auf verfügbare Hotspots oder zu Hause auf den WLAN-Router zurück. Das Interneterlebnis auf dem Touch Cruise mittels Internet Explorer ist aber noch in den späten Neunzigern stecken geblieben. Trotz WLAN lässt vor allem die grafische Performance stark zu Wünschen übrig. Der Opera-Browser, den man glücklicherweise vorinstalliert findet, stellt in der gleichen Zeit deutlich mehr Inhalte dar und bietet die komfortablere, flüssigere Navigation.

Die Email-Verwaltung ist eine Königsdisziplin des Büro-Boliden. Push-Mail, IMAP, Ordnerverwaltung, Sortierfunktionen oder ausführliche Abrufeinstellungen - eine ausgereiftere Lösung als Windows Mobile bietet derzeit kaum ein Hersteller. Ebenso erfreulich ist die Berücksichtigung der organisatorischen Bedürfnisse eines jeden Terminjongleurs: schnelle Übersicht, intuitive Eintragsformen und die flexible Zusammenstellung von Kategorien machen selbst den härtesten Geschäftsalltag auf dem Touch Cruise erträglich. Auch beim Thema Synchronisation spielt Windows Mobile seine Stärken aus: ob auf Vista mit dem Windows Mobile Gerätecenter oder auf XP mittels Active Sync, wer einmal PC und Handy abgeglichen hat, kann sorglos auf Autopilot stellen, alle PIM-Daten, wahlweise auch Dateien, Mails und Favoriten bleiben bis ins kleinste Detail aktuell. Office-Dateien lassen sich in den vorinstallierten Mobile Office-Programmen bearbeiten und speichern.

Jederzeit jede Menge zu tun hat das HTC Touch Cruise mit den performancehungrigen Systemroutinen von Windows Mobile. Zusätzlich schafft es aber noch 536 Punkte im Jbenchmark. Für Zusatzprogramme bleibt also noch genug Prozessorleistung übrig, um flüssig zu laufen. Das merkt man auch beim navigieren. Innerhalb von drei Minuten ist das GPS einsatzbereit, auch nach einem kompletten Neustart dauert es nur Sekunden, bis sich das System wieder orientiert hat. Um die GPS-Antenne nutzen zu können, steht der Tomtom Navigator 6 zur Verfügung. Auf sehr einfache Weise gelingt die Einrichtung von Strecken, Routen und die Personalisierung der Navigationssoftware. Eine Stadt der Wahl kann man sich gratis von der Tomtom-Webseite herunter laden, bei größeren Ausflügen werden allerdings Lizenzgebühren für mehr Kartenmaterial fällig. Fehlt nur noch eine entsprechende Halterung im Wagen und schon kann man die Navigationshoheit auf das Smartphone übertragen. Eine Stromversorgung über den Zigarettenanzünder sollte ebenfalls dazu gekauft werden, sonst macht der Akku schnell schlapp.