Groß, aber teuer

HTC stellt Riesen-Androiden Sensation XL vor

07.10.2011
Nach dem "HTC Sensation XE" bringt der taiwanische Hersteller jetzt das nächste Modell der Sensation-Reihe auf den Markt: Das "HTC Sensation XL" mit Riesen-Display.

Die wichtigsten Daten des HTC Sensation XL im Schnelldurchlauf: Das Display ist zwar 4,7 Zoll groß, bietet aber nur eine Auflösung von 800 x 480 Pixel. Der Prozessor taktet zwar mit 1,5 Gigahertz, verfügt aber nur über einen Kern, und die Kamera knipst zwar Bilder mit 8 Megapixel, nimmt aber Videos nur mit 720p-Auflösung auf. Was ist daran XL? Allerdings stellt sich auch die Frage, ob ein Spitzenhandy immer die allerbeste Hardware braucht.

Papiertiger: Das 4,7-Zoll-Display hat nur eine Auflösung von 480 mal 800 Pixel.
Papiertiger: Das 4,7-Zoll-Display hat nur eine Auflösung von 480 mal 800 Pixel.
Foto: HTC

Mit 162,5 Gramm Kampfgewicht ist das HTC Sensation XL außerdem nicht gerade ein Fliegengewicht. Der Größenunterschied zum Samsung Galaxy S2 fiel hingegen geringer als vermutet aus. Für wen das Samsung-Smartphone allerdings schon grenzwertig ist, der wird mit dem neuen HTC-Modell sicherlich nicht glücklich werden. Wegen der starken Rundungen und des handschmeichlerischen Aluminiums auf der Rückseite liegt das XL aber auf jeden Fall sehr gut in der Hand.

Android 2.3.5 plus HTC Sense 3.5

Über Android in Version 2.3.5 legt HTC die aktuelle Version seiner Nutzeroberfläche Sense 3.5. Daran hat der Hersteller offenbar noch einmal kräftig Hand angelegt, denn der Single-Core-Prozessor des Sensation XL spult die nach wie vor atemberaubenden 3D-Animationen absolut ruckelfrei ab – das war auf dem Dual-Core-Geschwistermodell "HTC Sensation"(ohne Kürzel-Zusatz) nicht immer der Fall. Neben dem Performance-Schub hat HTC außerdem einige neue Apps installiert und neue Funktionen eingebaut. Dazu gehören etwa Zugang zum Online-Speicher Dropbox und die Möglichkeit, Musikstücke gleich im Player zu schneiden und als Klingelton zu verwenden.

Weit und breit kein Speicherkarten-Slot zu erkennen.
Weit und breit kein Speicherkarten-Slot zu erkennen.
Foto: HTC

Ein Schritt vorwärts, zwei zurück – so könnte das Fazit zum Speicher lauten. Denn HTC baut nach 4 Gigabyte im Sensation und "HTC Sensation XE" (von denen nur ein Bruchteil nutzbar ist) in das neue Sensation XL satte 16 Gigabyte ein. Davon lassen sich immerhin fast 13 Gigabyte nutzen, aber das war es dann auch. Auf Speicherkarten muss man nämlich offenbar verzichten, einen entsprechenden Slot für eine microSD-Karte wurde am Gerät nicht gefunden. Ein solcher taucht auch nicht im Datenblatt zum Gerät auf. Angeblich hat ein Steckplatz für eine wechselbare Speicherkarte nicht mehr in das dünne Gehäuse gepasst. Die beiden Geschwistermodelle mit Speicherkarteneinschub sind 11,3 Millimeter dick, das neue Modell misst 9,9 Millimeter.

Die Kamera ist lichtstärker als alte Modelle, außerdem erlaubt sie dezente Weitwinkelaufnahmen. Das ist prinzipiell nichts Neues mehr, denn die gleiche Optik steckt auch schon im Windows Phone "HTC Titan". Beim Sensation XL gibt es jetzt allerdings auch eine Zeitlupenfunktion – mit ihr kann man 60 Bilder in der Sekunde aufnehmen, allerdings nur in VGA-Auflösung. Das gab es bei LG schon vor ein paar Jahren und erscheint in so niedriger Auflösung nicht mehr ganz zeitgemäß. Die Kamera ist nicht die einzige Ähnlichkeit zum HTC Titan, weitere Übereinstimmungen sind etwa das große Display mit der niedrigen Auflösung oder der nicht erweiterbare interne Speicher.

Aber es gibt auch Unterschiede. So ist eine der Schlüsselfunktionen des neuen Sensation die Beats-Audio-Klangverbesserung. Im Lieferumfang wird ein In-Ear-Headset der Marke von Musiker Dr. Dre enthalten sein, die besonders guten Sound liefern sollen. Sobald sie angestöpselt werden, greift das Handy auf eine eigens dafür angepasste Klangkonfiguration zurück, die Musik "wieder zu einem Erlebnis machen soll". Tatsächlich war ein deutlicher Unterschied zwischen dem Beats-Audio-Preset und dem normalen HTC-Preset zu hören: Mit Beats klingt Musik klarer und dynamischer, ausreichend Bass ist außerdem vorhanden - das war von Kopfhörern eines US-Rappers aber auch nicht anders zu erwarten. Allerdings waren die Umgebungsgeräusche während des Events sehr hoch und statt der In-Ears lagen zum Ausprobieren nur Beats-Kopfhörer im herkömmlichen Design aus.