Smartphone-Bauer

HTC schnappt sich S3 Graphics

06.07.2011
Von 
Thomas Cloer war Redakteur der Computerwoche.
Der taiwanische Hersteller von Windows- und Android-Smartphones HTC will die US-Firma S3 Graphics kaufen.

S3 hat sich auf die Lizenzierung von Grafik-Technologie spezialisiert. HTC will mit dem Zukauf nach eigenen Angaben die Multimedia-Fähigkeiten seiner Geräte verbessern. Den Kaufpreis beziffert das "Wall Street Journal" mit 300 Millionen Dollar. HTC hat eine Marktkapitalisierung von an die 30 Milliarden US-Dollar. Im Februar dieses Jahres hatten die Taiwaner bereits angekündigt, die Londoner Mobile-Platform-Company Saffron Digital für 30,2 Millionen Pfund Sterling (umgerechnet 48,6 Millionen Dollar) zu übernehmen und sich mit 40 Millionen Dollar an der Plattform für On-Demand-Spiele Onlive zu beteiligen.

HTC teilte außerdem mit, dass es den unauditierten Nettogewinn im zweiten Quartal seines abgelaufenen Geschäftsjahres auf 17,52 Milliarden New Taiwan Dollar (umgerechnet 609,1 Millionen US-Dollar) gegenüber den 8,64 Milliarden NTD im Vorjahreszeitraum mehr als verdoppeln konnte. In den USA verkauften sich die "4G"-Geräte "Thunderbolt" und "Inspire" besonders gut, in Europa und Asien allerlei aktuelle 3G-Geräte.

HTC war mit Windows-Mobile-Geräten groß geworden, die zumeist unter Marken der jeweiligen Carrier verkauft wurden. Seit einiger Zeit setzt das Unternehmen aber auch verstärkt auf das Google-Betriebssystem Android und stellt die eigene Brand in den Vordergund. Die Marktforscher von Gartner erwarten, dass Android-Geräte 2012 auf 49 Prozent Anteil am weltweiten Smartphone-Markt kommen werden nach 23 Prozent für dieses Jahr. Die HTC-Aktie hat allerdings seit April rund 16 Prozent an Wert verloren, offenbar unter anderem weil verschiedene Analysten befürchten, dass angesichts der Flut von Android-Devices unterschiedlichster Hersteller eine Differenzierung immer schwieriger wird. Die erfreulichen Geschäftszahlen könnten diese Bedenken zumindest teilweise ausräumen.