Marktkapitalisierung

HTC schiebt sich vor Nokia

07.04.2011
Von pte pte
Der taiwanische Smartphone-Hersteller HTC kann seinen Vorsprung gegenüber den Rivalen Nokia und Research In Motion weiter ausbauen - zumindest an der Börse.

Einem Bloomberg-Bericht zufolge beträgt die aktuelle Marktkapitalisierung von HTC derzeit 33,88 Milliarden Dollar. Marktführer Nokia kommt leicht abgeschlagen dahinter mit 32,84 Millirden Dollar. Auf dem dritten Platz folgt RIM mit 28,5 Milliarden Dollar. HTC wächst und wächst.

"Börsenkurse spiegeln in erster Linie die Erwartungen der Marktteilnehmer wider. Insofern traut es der Markt Nokia nicht zu, sich derzeit gegen HTC durchzusetzen. Und dennoch: Nokia hat mit Microsoft die Chance, verlorenen Boden gutzumachen", sagt Torsten Gerpott, Lehrstuhlinhaber des Department of Technology and Operations Management an der Mercator School of Management, auf pressetext-Nachfrage.

Für Branchenkenner wie Gerpott kommt die Statistik nicht völlig überraschend. Vor allem die enorme Nachfrage nach internetfähigen mobilen Endgeräten hat dazu geführt, dass der HTC-Marktkapitalisierungswert im Vergleich zu 2006 mehr als 30 mal höher ausfällt. Allein 2011 hat das Unternehmen um fast 33 Prozent zulegen können. Nokia hingegen verlor im gleichen Zeitraum 19 Prozent. Vor allem das Google-Betriebssystem Android zahlt sich für HTC aus.

Aber auch die eingeschlagene Strategie des HTC-Managements, mit günstigen Smartphones wie dem HTC Wildfire auf die breite Masse zu setzen, hat die Taiwaner wachsen lassen. Auch Highend-Geräte wie das HTC Desire oder das Desire HD waren in der jüngsten Vergangenheit sehr erfolgreich. Goldman-Sachs-Analyst Robert Chen schätzt, dass HTC 200 Millionen Smartphones sowie 30 Millionen Tablets jährlich die nächsten drei bis fünf Jahre ausliefert.

"Nokia kann seine Marktführerschaft nur dann verteidigen, wenn der Massenmarkt adressiert wird. Trotz der Bewertung kann Nokia die Kurve kriegen. Denn der Smartphone-Markt wächst noch", so Gerpott gegenüber pressetext. Nokia sieht Android als Feindbild und setzt stattdessen auf Windows Phone 7 von Microsoft. (pte)