Planmäßige Auslieferung

HTC dementiert verspäteten Android-Start

08.08.2008
Von 


Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.
Der taiwanische Hersteller will die ersten Geräte auf Basis des Google-Android-Betriebssystems noch im vierten Quartal 2008 ausliefern.

HTC hat einen Bericht zurückgewiesen, wonach sich die für Ende 2008 geplante Bereitstellung der ersten Android-Smartphones verzögern könnte. Man erwarte mit Spannung den Launch des ersten Android-basierten Gerätes im vierten Quartal gab der Handy-Bauer bekannt. Nähere Angaben zu dem Smartphone (Codename HTC Dream) machte HTC jedoch nicht.

Google Android
Google Android

Der US-Investoren-Blog "Barrons TechTrader Daily" hatte gemeldet, dass sich der Start auf irgendwann im Anfangsquartal 2009 verzögere. Grund für die angebliche Verspätung seien strukturelle Probleme von HTC, "die Liste der von Google verlangten Features umzusetzen", zitierte das Blog Trip Chowdhry, Analyst bei Global Equities Research: Außerdem fordere der Handy-Bauer von Google einen garantierten Mindestumsatz mit den Android-Geräten. Möglicherweise befürchtet HTC, dass es nicht ausreichend Nachfrage für ein "Gfone" gebe, folgerte Chowdhry. Hinzu komme, dass die mobile Google-Plattform "informierten Kreisen" zufolge nicht in der Lage sei, genügend Entwickler anzulocken, fügte der Analyst hinzu. So hätten die für Windows Mobile, Apple iPhone 2.0, Blackberry und Symbian bereitgestellten SDKs die Aufmerksamkeit der Softwareentwickler auf sich gezogen.

Schwierige Geburt?

Android-Demo auf dem MWC in Barcelona
Android-Demo auf dem MWC in Barcelona

In den ersten Monaten nach der Gründung der Open Handset Alliance (OHA) waren die Vorbereitungen für den Start der Linux-basierenden Mobilfunk-Plattform zunächst gut vorangekommen. So wurden unter anderem im Rahmen der ersten Runde der Android Developer Challenge bereits mehr als 1800 Anwendungen für Android präsentiert. Auf dem Mobile World Congress, der Anfang Februar in Barcelona stattfand, wurden gleich an mehreren Ständen Prototypen oder Proofs of Concept von Mobiltelefonen mit integrierter Google-Android-Plattform präsentiert. Zuletzt wurde jedoch gemeldet, dass viele die Software-Entwickler über verspätete oder vorenthaltene Updates des Software Development Kits (SDK) verärgert seien. Als Konsequenz würden sie erwägen, sich nun verstärkt dem iPhone und anderen - bereits existierenden - Plattformen zuzuwenden. Hardwareseitig hieß es seit längerem, die Hersteller hätten Schwierigkeiten, ihre Endgeräte für das "Android"-Betriebssystem rechtzeitig fertigzustellen. Weil der Internet-Konzern die Android-Software laufend verändere, hätten die Gerätebauer und Netzbetreiber Probleme, ihre Designs und Dienste daran anzupassen, berichtete unter anderem das "Wall Street Journal" Ende Juni.