Mobiles Breitband

HSPA+ startet in Europa

24.03.2009
Von pte pte
Die mobile Breitbandtechnologie HSPA+, die Download-Geschwindigkeiten bis zu 42 Megabit pro Sekunde (Mbps) verspricht, hat am Montag offiziell Europa erreicht.

Als erster Netzbetreiber auf dem Kontinent bietet die mobilkom austria HSPA+ kommerziell in ihrem Netz an, zunächst mit 21 Mbps. Dem österreichischen Vorreiter dürften bald weitere europäische Anbieter folgen. "Es ist sicher anzunehmen, dass mit der Zeit alle führenden Netzbetreiber Europas HSPA+ anbieten werden", meint Ulrich Rokita, mobilkom austria Bereichsleiter Netzplanung, auf Nachfrage von pressetext. Als globaler Standard könnte sich Mitte kommenden Jahrzehnts die Nachfolgetechnologie LTE etablieren.

Weltweiter HSPA+-Vorreiter war die australische Telstra, nun landet die Technologie auch in Europa. Dass das gerade in Österreich passiert, ist kein Wunder. Mobiles Breitband hat hier eine europaführende Durchdringung von etwa 30 Prozent, betont Reinhard Zuba, mobilkom austria Bereichsleiter Marketing. "Mobiles Breitband dringt dabei in alle Altersklassen vor. Wichtigstes Argument für die Technologie ist die Mobilität, dicht gefolgt von der Benutzerfreundlichkeit", sagt er. Die Zeit sei vor diesem Hintergrund reif für den nächsten Technologiesprung. Ab heute ist HSPA+ kommerziell verfügbar und soll bis Jahresende auf etwa 100 Sendestationen im mobilkom-austria-Netz umgesetzt werden. Weitere europäische Betreiber werden den Schritt zu HSPA+ ebenfalls bald wagen. Auf dem Mobile World Congress haben etwa die Telecom Italia und O2 Germany entsprechende Pläne bekannt gegeben. Aus der mobilkom austria group wiederum testet die kroatische Vipnet bereits HSPA+ und dürfte "demnächst" ebenfalls kommerziell den Datendienst starten.

Zum Start bietet HSPA+ im Netz der mobilkom austria mit dem Codierungsverfahren 64 QAM Download-Spitzengeschwindigkeiten von 21 Mbps. "Wir werden auch MIMO anbieten, das aktuelle Datenraten noch verdoppeln kann", so Rokita. Bereits 2009 sollen mit der MIMO-Technologie, die dabei auf zwei Sende- und zwei Empfangsantennen setzt, 28,8 Mbps realisiert werden. Die Verbindung von MIMO und 64 QAM stellt längerfristig sogar 42 Mbps in Aussicht. Zwar werden solche Spitzen in der Praxis nur fallweise erreicht werden. "Für Kunden wird im Vordergrund stehen, dass mehrere Kunden gleichzeitig hohe Durchschnittsgeschwindigkeiten erreichen können", betont Rokita.

MIMO mit bis zu vier Sende- und Empfangsantennen wird auch Bestandteil des zukünftigen LTE-Standards sein, der Downlink-Raten bis etwa 300 Mbps ermöglichen soll. Rokita unterstreicht den Wert derartiger Standardisierung und die Absicht der mobilkom austria, langfristig auch diese Technlogie zu nutzen. Ihr kommt besondere Bedeutung zu, da sie auch in Asien und den USA als nächste Netzwerkgeneration Verbreitung finden wird, wo manche Anbieter UMTS und seine Ausbaustufen nie eingeführt haben. "Mit LTE wird es weltweit standardisierten Gleichklang geben, wenn auch erst um 2015", meint Rokita abschließend. (pte)