HSBC bedient sich der Linux-Bons von Microsoft

14.03.2007
Die Filialbank nimmt Zertifikate in nicht genannter Menge ab.

Nach der Deutschen Bank, Credit Suisse, AIG Technologies und - wie kürzlich gemeldet - dem Handelsriesen Wal-Mart ist die Filialbank HSBC Plc. der fünfte Kunde, der die von Microsoft verteilten Gutscheine für den Suse-Linux-Support in Anspruch nehmen will. Einem Bericht des Brancheninformationsdienstes "Computergram" zufolge erwarb der in London beheimatete Finanzdienstleister Zertifikate für den von Novell geleisteten Support des Open-Source-Betriebssystems Suse Linux Enterprise Server (SLES).

Im Rahmen der kontrovers diskutierten Kooperationsvereinbarung mit Novell (siehe: "Microsoft will mit Novell jetzt auch an Linux verdienen") hat sich Microsoft Anfang November verpflichtet, in den kommenden fünf Jahren jeweils 70.000 Linux-Support-Zertifikate von Novell abzunehmen. Wie viele davon in diesem Jahr an die HSBC gehen, wollte Matthew O'Neill, Group Head of Distributed Systems in der weltweiten IT-Operations-Abteilung der Bank, nicht verraten. Er erklärte lediglich, es gebe einen Support-Gutschein für jeden Linux-Server im Unternehmen.

Die HSBC will das Suse-Linux nutzen, um "geschäftskritische Anwendungen" zu betreiben - sowohl selbst entwickelte als auch von dritter Seite stammende, erläutert O'Neill. Vor einigen Jahren schon habe die Bank begonnen, Novells "Active Directory Server" weltweit auszurollen. Im Laufe dieses Projekts sei eine ganze Reihe von Infrastruktur-Servern aussortiert worden. Es habe sich auch herausgestellt, dass es billiger sei, Windows-Server als Linux-Server zu warten.

Die Entscheidung, im Rahmen ihres dreijährigen Infrastruktur-Auffrischungszyklus auf Suse Linux zu standardisieren, traf die HSBC ebenfalls schon vor einiger Zeit. Das Microsoft-Angebot kam ihr folglich gelegen - zumal sie mit dem Softwaregiganten schon Gespräche über das Thema Virtualisierung geführt hatte. Hier stellen Microsoft und Novell ihren Kunden interoperable Anwendungen in Aussicht. "In Anbetracht unserer Investitionen in Microsoft ergab das einen Sinn", resümmiert O'Neill. (qua)