Einschätzung der Analysten übertroffen

HPs drittes Quartal endet mit leichten Umsatzzuwächsen

21.08.1998

Im Juli gab das Unternehmen eine Gewinnwarnung für das dritte Quartal aus. Damals rechnete das Management mit einem Profit pro Aktie von 58 Cent sowie einem Umsatzzuwachs von drei bis fünf Prozent. Die Einschätzung der Konzernlenker war realistisch.

Insgesamt 621 Millionen Dollar konnte der Hersteller als Quartalsgewinn verbuchen, verglichen mit 617 Millionen Dollar im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Pro Aktie betrug der Gewinn 58 Cent und ist damit, wie erwartet, gegenüber dem dritten Geschäftsquartal 1997 unverändert. Analysten an der Wall Street gingen dagegen von einem Erlös von nur 54 Cent pro Anteilschein aus. Mit elf Milliarden Dollar erhöhte sich der Quartalsumsatz leicht. Im Vorjahr lag er noch bei 10,5 Milliarden Dollar. Während in Europa und den USA der Umsatz in Dollar um sieben Prozent beziehungsweise neun Prozent anstieg, gingen die Verkäufe im asiatischen Raum um 13 Prozent zurück.

Neben den Problemen in Asien bereitet dem Unternehmen auch die PC-Sparte Sorgen. Während die Consumer-Produkte "Pavilion" leichte Zuwächse verzeichnen konnten und das Geschäft mit Notebooks florierte, enttäuschten die Verkaufszahlen bei den Workstations der Baureihe "Kayak". Auch die Umsätze mit den für Firmenkunden konzipierten PCs der "Vectra"-Familie gingen leicht zurück. Verantwortlich für die Umsatzschwäche ist der Preisdruck im PC-Markt.

Insgesamt stieg der Umsatz mit Computern um sechs Prozent. Im Gegensatz zur PC-Sparte verkauften sich im Unix-Segment die High-end-Systeme besser als die Low-end-Server.

Mehr Freude als am PC-Absatz hat der HP-Chef an den guten Zahlen bei den Informationsspeichern. Leichte Zuwächse verzeichnete auch das Geschäft mit Druckern. Erfreuliche Ergebnisse lieferte außerdem der Bereich "Software and Services". Dagegen sank der Umsatz im Sektor "Test and Measurement" um zehn Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. HP führt diese Flaute zum einen auf die Asienkrise, zum anderen auf die Schwäche in der Halbleiterindustrie zurück.

Hewlett-Packards CEO Lewis Platt glaubt, bald erfreulichere Zahlen präsentieren zu können. Man habe die Kosten reduziert und werde in den nächsten Monaten eine Reihe neuer Produkte vorstellen. So sollen etwa die Gehälter von Managern beschnitten werden. Dennoch bleibt die Lage gespannt. Nach den Worten von HP-Chef Platt gibt es noch keine Anzeichen für ein Ende der Asienkrise. Außerdem sei die makro-ökonomische Situation in den USA sowie in Lateinamerika unsicher. Platt sieht jedoch keine Veranlassung, das Produktprogramm zu ändern.