Gute Zahlen des deutschen Betriebes:

HP will stärker in den kommerziellen Markt

12.04.1979

WALDBRONN - Mit aller Macht will Hewlett-Packard "gegen DEC und Data General, an die wir zuerst als Konkurrenz denken," so HP-Manager Klaus-Dieter Laidig, in den kommerziellen Markt einsteigen. In Böblingen wurde dazu ein neues Werk für kommerzielle Systeme gegründet und in Hannover zeigt HP vor allem Neuheiten für sein System 250, das unter anderem über Rechenzentren vertrieben wird und mit 65 000 Mark für eine arbeitsfähige Konfiguration die unterste kommerzielle Systemfamilie darstellt.

Für das System 250 gibt es unter anderem neue Remote/Konsolen (Preis rund

10 000 Mark), die allerdings einen eigenen Speicher (2400 Mark) brauchen. Der 2608A Drucker mit Formulareigenschaften schreibt 400 Zeilen pro Minute. Verbesserungen auch im Betriebssystem: p Mit Instruktionen aus den Sprachen Algol 68, Pascal und Modula wird der modulare Aufbau bei strukturierter Programmierung erleichtert. Und für das Datenbankhandling erlaubt Image/250 nun von verschiedenen Konsolen aus den Zugriff auf eine Datenbank, wobei zusätzliche Hilfsroutinen Auskunft über den Status in Druck befindlicher Auswertungen geben.

Neu sind zwei Anwenderpakete, einmal die Finanzbuschhaltung FBG/250 für 17 500 Mark (darin sind die Software ein Manual und das Training eingeschlossen, zudem gibt's mit /SSS-Vertrag dem den Software Subscription Service) und eine Lohn- und Gehaltsabrechnung LGA/250 für 14 500 Mark.

Geschäftlich steht die deutsche Tochter des kalifornischen 1,8 Milliarden Dollar Meß- und Datentechnik-Konzerns im Zeichen des Wachstums. Mit einer Steigerung von über 12 Prozent erreichte die Hewlett-Packard GmbH, Boblingen, im Geschäftsjahr 1978 einen Gesamtumsatz von 534,7 Millionen Mark. Diese Erhöhung ist im wesentlichen auf den verstärkten Absatz im Inland zurückzuführen, der von 48 Prozent auf 53 Prozent wuchs. Von den mehr als viertausend Einzelgeräten des Gesamtangebotes konnten die Preise für zahlreiche Produkte aufgrund der Dollar/ Mark-Währungsentwicklung beachtlich ermäßigt werden. Das Unternehmen erzielte einen Gewinn nach Steuern von 35,4 Millionen Mark, was einer Steigerung gegenüber dem Vorjahr von fast 11 Prozent entspricht.

Das Investitionsvolumen erhöhte sich von 10,2 Millionen Markt (1977) auf rund 33 Millionen Mark im Jahre 1978. Diese Summe bezieht sich im wesentlichen auf drei Schwerpunkte: Bau eines Vertriebsbüros zur Versorgung des Marktes im Großraum München; Errichtung eines Werkes für Analytische Meßtechnik in Waldbronn bei Karlsruhe; Erwerb eines Baugeländes in Böblingen für das mittelfristig zu erwartende Wachstum.

Entscheidende Bedeutung für die Fortentwieldung von HP in Deutschland kommen den Aktivitäten in Forschung und Entwicklung zu. In diesem Bereich hat das Unternehmen rund 10 Millionen Mark investiert. (1977: 8,4 Millionen Mark.)

Wie das deutsche HP-Management mitteilt, sei die Umsatzstruktur ähnlich wie im Gesanitkonzern, wo die Meßgeräte 42 Prozent, Medizinelektronik 9, Analyse-Geräte sechs und DV-Produkte (einschließlich Taschenrechner) 43 Prozent des Umsatzes brächten. Dabei "erwarte auch HP bei DV-Produkten ein doppelt so schnelles Wachstum wie in den anderen Produktbereichen" (Laidig).