HP will SPI Dynamics übernehmen

20.06.2007
Nach IBM setzt nun auch Hewlett-Packard auf Web-Applikationssicherheit und erwirbt mit SPI Dynamics einen Spezialisten.

Zwei Wochen nach der Ankündigung der Übernahme von Watchfire durch IBM, plant nun HP, dessen Rivalen SPI Dynamics zu übernehmen. Das in Privatbesitz befindliche, in Atlanta ansässige US-Unternehmen konkurriert mit Watchfire im Segment Web-Applikationssicherheit und Code-Scanning-Software. Nach der Übernahme soll das SPI-Geschäft samt Belegschaft in der Technology Solutions Group von HP aufgehen, die auch für die Server- und Speicherprodukte sowie IT-Consulting-Services des Konzerns verantwortlich ist. Die Transaktion wird voraussichtlich im dritten Kalenderquartal dieses Jahres abgeschlossen sein.

Durch die Übernahme des Web-Security-Anbieters und langjährigen Partners könne HP Produkte anbieten, mit denen sich die Leistung und Sicherheit etwa von E-Commerce-Sites, Finanzsoftware oder Supply-Chain-Management-Applikationen verbessern lassen. "Mit der Zunahme Web-basierender Applikationen ist auch die Zahl der Schwachstellen in geschäftskritischen Anwendungen gestiegen", so Jonathan Rende, Vice President Produkte Quality Management Software bei HP. Biete HP heute bereits Lösungen, die gewährleisten, dass Geschäftsapplikationen gut laufen, könne der Konzern dank SPI Dynamics künftig dafür sorgen, dass diese auch sicher seien.

Die bereits mit der HP-Software Quality Center integrierte SPI-Technik soll es Firmen ermöglichen, Sicherheitslücken über den gesamten Lebenszyklus ihrer Web-Anwendungen hinweg – von der Entwicklung über die Qualitätssicherung bis hin zur Inbetriebnahme – aufzuspähen und zu bewerten.

SPI Dynamics beschäftigt 140 Mitarbeiter und verfügt über eine Kundenbasis von rund 1000 Anwenderunternehmen (darunter auch HP) vorwiegend im Bereich Finanzdienstleistungen, im Gesundheitswesen sowie in Behörden. Die finanziellen Details des Deals wurden nicht bekannt gegeben.

"Die Tatsache, das innerhalb der vergangenen beiden Wochen zwei der größten Application-Security-Player von Anbietern von Entwicklungsplattformen übernommen wurden, zeigt, dass Nutzer diese Plattformen die Bedeutung der Disziplin Applikations-Sicherheit mittlerweile erkannt haben und ihr den gleichen Stellenwert einräumen wie der Sicherheit ihrer Netze oder des Betriebs", kommentiert Gartner-Analyst Joseph Feiman die jüngsten Übernahmen im Security-Bereich. Nach Meinung des Experten sind beide Deals - IBM/Watchfire und HP/SPI Dynamics – einerseits eine Antwort auf die steigende Nachfrage der Unternehmen nach integrierten Tools für Softwaresicherheitstests. Andererseits würden die Akquisitionen aber auch dazu beitragen, dass Softwareentwickler Sicherheitsprüfungen zunehmend als Teil ihrer Arbeit ansehen. (kf)