Web

HP verschiebt Core-Switch, bringt OEM-Box und Softwareupdates

07.06.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der Start von Hewlett-Packards (HPs) Core-Switches der "Procurve-8100"-Reihe verschiebt sich. Statt wie ursprünglich angekündigt im Zeitraum Juni/Juli kommen die neuen Hochleistungsgeräte jetzt frühestens im September, berichtet der Branchendienst "Computerwire". Grund für die Verzögerung sollen notwendige Tests sein, heißt es dazu von Seiten des Herstellers.

Dafür hat HP jetzt aber mit der Reihe "9400" eine neue OEM-Produktfamilie präsentiert. Es handelt sich dabei laut Anbieter um "Core Interconnect Routing Switches", die auf Technik des Spezialisten Foundry basieren. Als direktes Gegenstück zu Ciscos "Catalyst 6509" oder "Black Diamond 10808" von Extreme Networks bietet er wahlweise 32 Ports mit 10 GBit/s oder 320 Anschlüsse à einem GBit/s. Dabei soll das Gerät aber billiger sein als die Produkte der Konkurrenz: Die Konfiguration mit 20 mal 10 GBit/s-Ports werde 310.000 Dollar kosten. Zum Vergleich: Cisco verlangt für das entsprechende Catalyst-Modell 383.000 Dollar, der Schwarze Diamant von Extreme schlägt sogar mit 471.000 Dollar zu Buche. HP legt noch einen drauf und bietet für seine Produkte kostenlose Software-Updates während der gesamten Lebensdauer. Diese seien bei den Wettbewerbern in der Regel kostenpflichtig, betont John Wheatherall, Country-Manager der Procurve-Sparte für Großbritannien und Irland.

Als erstes Modell geht "9408sl" an den Start, es soll ab August zu haben sein. Damit will HP eher Unternehmen als Carrier ansprechen. In einem typischen Szenario käme der Switch als Bindeglied zu einer Server-Farm zum Einsatz, wobei auf der einen Seite duale 10-Gigabit-Ethernet-Uplinks, auf der anderen Seite entweder Gigabit- oder 10-Gigabit-Verbindungen zu den Servern zur Verfügung stehen.

Außerdem hat HP einige Software-Updates angekündigt. Neben Version 2.0 des kostenlosen Tools "Procurve Manager" und der kostenpflichtigen "Procurve-Manager-Plus"-Konsolen ist vor allem ein Upgrade für die Switches der Reihe "5300xl" erwähnenswert. Diese bieten nun die von HP entwickelte Technik "Virus Throttling", die Distributed-Denial-of-Service- (DDoS-)Attacken unterbinden oder das Ausbreiten von elektronischen Schädlingen bremsen soll (Computerwoche.de berichtete).

Schließlich gibt es noch eine neue Firmware für die "420"-Familie von WLAN-Access-Points. Mit der neuen Softwareversion kann ein einzelnes Gerät statt einer SSID künftig bis zu acht unterschiedliche SSIDs unterstützen. Mit dieser Funktion können Anwender ihre bestehenden Funknetze einfacher segmentieren, ohne dafür einen zusätzlichen WLAN-Zugangspunkt kaufen zu müssen. (ave)