Ungeachtet der geplanten Beteiligung an Ingres

HP und Oracle räumen sich gegenseitig Vertriebsrechte ein

05.10.1990

REDWOOD ClTY (IDG) - Die Tatsache, daß sie demnächst Anteilseignerin am Datenbank-Hersteller Ingres sein wird, hindert die Hewlett-Packard Corp. (HP) offenbar nicht daran, mit dessen Konkurrenzunternehmen Oracle zu kooperieren. Wie die beiden Unternehmen bekannt gaben, haben sie sich wechselseitige Vertriebsrechte an den jeweiligen Produkten eingeraumt.

Die oft beschworene Nachfrage nach kompletten Lösungen

führt immer häufiger zu Vertriebspartnerschaften zwischen Hardwareherstellern und Softwareanbietern. Bemerkenswert an der Kooperation von HP und Oracle ist jedoch, daß der Hardseller zehn Prozent der kalifornischen ASK Computer Systems Inc. übernehmen will, die ihrerseits alle Aktien des Oracle-Mitbewerbers Ingres aufzukaufen beabsichtigt (vergleiche CW Nr. 38 vom 21. September 1990, Seite 1).

Auf die Verbindung zu Ingres angesprochen, betonte Laura

Cory, Marketing-Managerin im HP-Bereich Computersysteme, gegenüber der IDG-Schwerpublikation "Computerworld" die Priorität der Softwareentscheidung für einen großen Teil der Kunden: "40 Prozent unserer Anwender haben bereits ein DBMS-Produkt ausgewählt und suchen jetzt nach einer Hardware, auf der es läuft." Oracle sei hier einer der führenden Anbieter im Unix-Bereich; und HP müsse eine Auswahl der am weitesten verbreiteten Produkte offerieren können.