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HP und Dell holen auf Server-Marktführer IBM auf

27.05.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der weltweite Server-Markt floriert weiterhin, auch wenn die Wachstumszahlen nicht mehr ganz so gut sind wie im letzten Jahr. Dies sind die Ergebnisse eine Studie von Gartner für das erste Quartal 2005. In diesem verzeichneten die Marktforscher einen Absatzwachstum von 4,1 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres. Doch Angesichts eines Gesamtumsatzes von 12,3 Millionen Dollar zeigte sich Gartner-Analyst Mike McLaughlin zufrieden: "Der Markt brummt."

Unverändert ist IBM mit einem Anteil von 29,8 Prozent Marktführer. Aber im ersten Quartal 2004 waren es noch 30,6 Prozent, und Hewlett-Packard und Dell holen auf. HP baute seine Position von 25,9 auf 28,1 Prozent aus, Dell verbesserte sich von 9,9 auf 10,8 Prozent Marktanteil. Damit verlor Sun den dritten Platz, denn es kommt jetzt nur noch auf 9,5 statt 10,3 Prozent Anteil.

Uneinheitlich zeigt sich das Bild bei den Risc-basierenden Unix-Servern, die zunehmend der Konkurrenz von Rechnern nach der x86-Architektur mit Linux ausgesetzt sind. Zu leiden hat insbesondere Sun, das 6,6 Prozentpunkte verlor und jetzt mit 27,8 Prozent Marktanteil nicht mehr den ersten, sondern nur noch den dritten Rang einnimmt. HP bleibt mit 28,7 Prozent Anteil (minus 0,7 Prozent) auf Platz zwei. Aber IBM macht zwölf Punkte gut und springt mit 30,3 Prozent auf den Spitzenrang im Unix-Server-Markt. In absoluten Zahlen kommen Big Blue, HP und Sun in diesem Marktsegment auf 1,23, 1,27 beziehungsweise 1,13 Milliarden Dollar Umsätze im ersten Quartal 2005.

Von den Servern nach der x86-Architektur (zum Beispiel mit Intels Xeon- oder AMDs Opteron-CPUs) verkaufte HP im ersten Quarrtal dieses Jahres 498.000 Einheiten. Das reichte für Platz eins. Auf den Plätzen folgen Dell und - mit Abstand - IBM mit 402.000 beziehungsweise 183.000 Einheiten. Die drei Erstplatzierten schafften alle mehr als das durchschnittliche Marktwachstum von 9,4 Prozent. In diesem ansonsten von vielen kleineren Anbietern gekennzeichneten Marktsegment kam Sun, das hier noch nicht so lange mit Opteron-basierenden Servern auftritt, auf ein Prozent Anteil, immerhin schon Platz sieben.

Eine Besonderheit ist der Markt für Blade-Server, dessen Volumen sich innerhalb eines Jahres im ersten Quartal 2005 auf 426 Millionen Dollar verdoppelte. IBM baute seine Spitzenposition mit einem Umsatzwachstum von 170 Prozent auf einen Marktanteil von 36,3 Prozent aus. Die auf den Plätzen zwei bis vier folgenden Konkurrenten HP, Sun und Dell verloren allesamt Anteile.

Im Segment der Server mit sowohl 32- als auch 64-Bit-fähigen Prozessoren hat AMD den mit der Opteron-CPU eingeleiteten Coup nicht fortsetzen können. Vielmehr fand sich Intels 64-Bit-Xeon in 797.000 Servern, die im ersten Quartal dieses Jahres ausgeliefert wurden. AMDs Opteron hingegen war in 92.000 Rechnern eingebaut. Der "ewige Zweite" im Chipmarkt hat seinen Marktanteil im x86-Server-Segment von 5,4 Prozent im letzten Quartal 2004 nur noch leicht auf 5,7 Prozent steigern können. Damit ist AMD weit entfernt vom erklärten Ziel, bis Ende 2005 auf zwölf Prozent Marktanteil zu kommen. (ls)