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HP übertrifft Wallstreet-Erwartungen

17.05.2000

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Carly Fiorina, seit einem knappen Jahr Chefin von Hewlett-Packard (HP), präsentierte gestern stolz das zweite Quartalsergebnis des IT-Konzerns und sieht ihre Restrukturierungsmaßnahmen bestätigt. Der kalifornische Hersteller konnte seinen Nettogewinn im abgelaufenen Berichtszeitraum auf 935 Millionen Dollar steigern. Ein Jahr zuvor betrug das Plus noch 918 Millionen Dollar. Ohne Berücksichtigung von außergewöhnlichen Aufwendungen etwa für ein Ruhestandsprogramm oder die Ausgliederung der HP-Messgeräte-Tochter (jetzt Agilent) sowie einmaligen Zugewinnen lag der Profit bei 899 Millionen Dollar oder 87 Cent je Aktie. Analysten hatten mit einem operativen Plus von lediglich 82 Cent pro Anteilschein gerechnet. HP steigerte seinen Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 15 Prozent auf 12,03 Milliarden Dollar.

Nach dem schleppenden Geschäftsverlauf im vergangenen Jahr scheint HP jetzt wieder auf Wachstumskurs zu steuern. Analysten zeigen sich dennoch skeptisch. Der große Erfolg des Unternehmens hänge zu sehr von den Bereichen ab, in denen die Gewinnmargen niedrig sind. Vor allem HPs überdurchschnittliches PC-Wachstum von 57 Prozent (der weltweite Markt legte lediglich um 20 Prozent zu) bringe letztendlich wenig ein. HPs Einnahmen aus der PC- und Unix-Server-Einheit hätten mit über 50 Prozent überproportional zum Umsatzwachstum des Unternehmens beigetragen, allerdings steuere die Computing-Systems-Division nur 39 Prozent des operativen Gewinns von HP bei. Analysten fragen sich nun, ob HP derzeit Profitsteigerung zugunsten von Umsatzwachstum vernachlässigt. Im Vergleich dazu war die Drucker-Einheit von HP für rund 68 Prozent des operativen Profits, aber nur für knapp ein Viertel des gesamten Umsatzwachstums verantwortlich.