64-Bit-Version für PA-Risc anvisiert

HP treibt Portierung von Linux auf eigene Chips voran

14.01.2000
MÜNCHEN (CW) - Hewlett-Packard (HP) verfolgt derzeit eine zweigleisige Linux-Strategie. So arbeitet der Hersteller seit einiger Zeit im "Trillian"-Konsortium an der Portierung des Open-Source-Betriebssystems auf Intels angekündigten 64-Bit-Prozessor "Itanium". Das hindert ihn jedoch nicht daran, parallel dazu seine 64-Bit-Chips "PA-Risc" ebenfalls für Linux nutzbar zu machen.

Bei allem Engagement im Trillian-Konsortium will HP doch nicht nur Intels Itanium-Chip zu einem Open-Source-Betriebssystem verhelfen. Vielmehr hatte das Unternehmen aus Palo Alto bereits im Oktober 1998 mitgeteilt, Linux auch auf seine PA-Risc-Prozessoren, die wie Itanium eine 64-Bit-Architektur besitzen, portieren zu wollen. Anfang 1999 folgte dann die Gründung einer Geschäftsdivision mit Namen Open Source Software Operation (Osso). Die neue Abteilung sollte einen nativen Port jedoch nicht selbst entwickeln, sondern zog dafür die Linux-Berater der Puffin Group heran.

Doch die Anpassungsarbeiten gehen HP offenbar zu langsam vonstatten. So kann das Unternehmen derzeit nur eine 32-Bit-Version von Linux für PA-Risc vorzeigen, während die Konkurrenten Sun und Compaq das Open-Source-Betriebssystem bereits auf ihre 64-Bit-Prozessoren "Ultrasparc" beziehungsweise "Alpha" portiert haben. Daher will HP nun einen Gang zulegen und hat die Puffin Group laut Ossos Marketing-Chef Mike Balma mit zusätzlichen Geldern bedacht. Dafür sollen die Spezialisten bis zum Februar 2000 eine Testversion, bis Juni 2000 dann die Vollversion von Linux für 64-Bit-PA-Risc fertigstellen.