Edel-PC mit gigantischem Touchscreen

HP Touchsmart IQ820 im Test

23.04.2009
Von  und Alexander Kuch
Michael Schmelzle ist seit 1997 Hardware-Redakteur der PC-WELT. Daneben verantwortet der Diplom-Biologe und Buchautor Projekte wie die Höllenmaschine und die PC-WELT-PCs.

Tempo, Ergonomie, Fazit & Alternativen

Das Ergebnis im Benchmark PC Mark 05
Das Ergebnis im Benchmark PC Mark 05

Tempo: 4896 Punkte erreicht der HP Touchsmart IQ820 im Benchmark 3D Mark. Damit läuft die Videowiedergabe bei Blu-ray-Filmen flüssig und ohne Ruckler. Für anspruchsvolle 3D-Spiele ist diese Rechenleistung allerdings zu gering, da es sich beim Notebook-Grafikchip Nvidia Geforce 9600M GS um eine abgespeckte Variante des Desktop-Chips handelt. Ältere DirectX-9-Spiele laufen in der Regel aber flüssig - wenn auch nicht immer in der nativen Auflösung mit voller Bildqualität.

Mit 5939 Punkten bei PC Mark 05 überrundet der PC seinen kleinen Bruder HP Touchsmart IQ500 (5501 Punkte) zwar nur knapp, mit dieser Leistung können Sie aber problemlos Musik und Fotos bearbeiten. Insbesondere die Touchsmart-Oberfläche verbraucht nur wenig Systemleistung. Möchten Sie Videos in der PAL-Auflösung (768 x 576 Pixel) editieren, wird der PC dies in annehmbarer Zeit erledigen. Wenn Sie allerdings Videos in HD-Auflösung bearbeiten möchten, müssen Sie sich auf eine längere Rechenzeit einstellen.

Braucht mehr Strom als eine im Chipsatz integrierte Lösung: Notebook-Grafikchip Nvidia Geforce 9600M GS
Braucht mehr Strom als eine im Chipsatz integrierte Lösung: Notebook-Grafikchip Nvidia Geforce 9600M GS

Ergonomie: Ein durchschnittlicher Multimedia-PC zieht ohne Bildschirm etwa 60 bis 100 Watt im Desktop-Modus aus der Steckdose. Rechnen wir den Verbrauch eines externen TFT-Displays von etwa 50 Watt dazu, kommen wir insgesamt auf über 100 Watt. Unter diesen Gesichtspunkten ist der Stromverbrauch des HP Touchsmart IQ820 mit 85,7 Watt im Desktop-Betrieb akzeptabel. Unter Volllast steigt der Verbrauch auf 120,4 Watt. Der kleinere Vorläufer HP Touchsmart IQ500 hat im Vergleich dazu noch 155 Watt geschluckt. Inzwischen gibt es allerdings Komplett-PCs inklusive Display wie den Averatec All-in-One A1, der nur 33,3 Watt verbraucht. Allerdings setzt dieser PC konsequent auf Strom sparende Komponenten wie Intels Atom-Prozessor und GMA-Chipsatz und schafft deswegen nur einen Bruchteil der Rechenleistung, die der HP Touchsmart IQ820 vorweisen kann.

Mit 25,7 dB(A) im Desktop-Modus arbeitet der PC zwar nicht flüsterleise, das Betriebsgeräusch wirkt aber keineswegs störend. Selbst unter Last arbeitet der Lüfter auf demselben Geräuschniveau und die Festplatte ist nur durch ein leises Knistern wahrnehmbar. Das Ergebnis: Die minimale Steigerung der Lautstärke unter Volllast auf 26,4 dB(A) ist mit dem Ohr kaum hörbar. Selbst Nettops wie der Wortmann Terra PC-Home 3000 i230 XPH und der Medion Akoya E2005 D Nettop rauschen mit über 28 dB(A) hier wesentlich lauter.

Fazit: 2000 Euro sind ein stolzer Preis für einen Multimedia-PC, aber der HP Touchsmart IQ820 ist ja auch luxuriös ausgestattet und wartet mit vielen technische Leckerbissen auf. Die Gestaltung der Touchsmart-Oberfläche ist sehr gut gelungen und mit ein paar Tricks können Sie auch unter Windows getrost auf Tastatur und Maus verzichten. Aufgrund des überzeugenden technischen und optischen Designs ist der HP Touchsmart IQ820 wie geschaffen fürs Wohnzimmer und kann dort die TV- und Hifi-Anlage perfekt ersetzen. Aus diesem Grund zeichnen wir den HP Touchsmart IQ820 mit unserem Design-Award aus.

Alternativen: Der Asus Eee Top ET1602 hat ebenfalls eine Touchscreen-Oberfläche, die aber deutlich einfacher gestaltet ist. Bei wesentlich geringerer Rechenleistung und kleinerem Display verbraucht der Asus-Nettop zwar weniger Energie und kostet nur ein Viertel des HP-Riesen, dafür fehlen ihm aber Ausstattungsmerkmale wie ein optisches Laufwerk, Bluetooth oder S/P-DIF-Out.