Bindung an eigene Rechner erstmals aufgebrochen:

HP-Terminals auch für DEC- und IBM-Welt

04.09.1987

PALO ALTO (CWN) - Neue Terminals für den Einsatz mit IBM- und DEC-Rechnern sowie in anderen ASCII-Umgebungen hat die Hewlett-Packard Co. - erstmals angekündigt. Des weiteren bringt HP eine neue Familie von Grafik-Workstations auf den Markt und senkt den Einstigspreis für das Modell 318M der Serie HP 9000 um 36 Prozent auf knapp 5000 Dollar.

Seit mehr als zwölf Jahren hatte das Unternehmen Terminals nur für die eigenen Systeme gefertigt. Die Terminals der HP-700-Reihe können ohne Modifikationen als erste auch an Konkurrenz-Rechnern betriebe werden. Es handelt sich um alphanumerische Geräte, die für kommerzielle und technische Zwecke und der Fertigung eingesetzt werde können.

Die ASCII-Version HP 700/41 kostet 375 Dollar, die Variante für DEC-Systeme mit der Bezeichnung HP 700/22 ist für 575 Dollar erhältlich und das Modell HP 700/71 für IBM-Umgebungen kommt auf knapp 700 Dollar. Sie verfügen allesamt über einen 14-Zoll-Bildschirm, der in Bernstein oder Grün lieferbar ist. Für die HP- und DEC-kompatiblen Terminals wird des weiteren ein Positiv-Bildschirm (schwarze Zeichen auf weißem Hintergrund) angeboten.

Zur Familie gehören ferner die Modelle 700/92 und 700/94, die die HP-Terminals 2392A und 2394A ersetzen und über zusätzliche Features verfügen. Mit dem 700/92 erhält der Anwender 80- und 132-Spalten-Modi, eine Speicherkapazität von acht Bildschirm-Seiten, einen zweiten Druckeranschluß sowie acht Dual-Funktionstasten. Das 700/94 verfügt über einen Cache-Speicher, der durchschnittlich 25 Formulare faßt, sowie elf Check-Funktionen, die Fehler reduzieren und die Dateneingabe beschleunigen sollen.

Die Grafik-Workstations der Serie HP 9000 bieten nun HP zufolge eine verbesserte Leistung, Auflösung und Bildschirmgröße. Alle vier Modelle (330CH, 33OMH, 350CH und 350MH) sind mit einem erweiterten Grafikprozessor ausgestattet, der sich, speziell für 2D-Anwendungen eignet. Die Modelle 330MH, 350CH und 350MH hat HP mit einem hochauflösenden 19-Zoll-Bildschirm versehen, die Version 330CH mußte sich mit einem 16-Zoll-Monitor begnügen. Die Preise beginnen bei knapp 13000 Dollar.

Die offizielle Produktankündigung für den bundesdeutschen Raum erfolgt Mitte September. Wie HP darüber hinaus mitteilte, wurden Ende August die ersten kommerziellen Systeme HP 3000 Serie 930 mit Precision Architecture (erweiterte RISC-Architektur) ausgeliefert; größer Mengen sollen ab dem ersten Quartal 1988 verfügbar sein. Die leistungsfähigere Serie 950 soll ab Oktober dieses Jahres an die Kunde gehen. Infolge des Preiskrieges auf dem Workstation-Markt, der von Sun Microsystems eingeleitet wurde und auf den bald darauf DEC und Apollo reagierten, hat HP in den USA de Preis für das Modell 318M der 9000-Serie um 36 Prozent gesenkt.