HP steht vor zwei Jahren Integrationsarbeit

15.05.2008

Die Kombination der IT-Servicegeschäfte von EDS und HP bietet großes Synergiepotenzial. Die Zusammenführung ist aber auch komplex und wird beide Unternehmen sehr lange beschäftigen, meint Tim Sheedy von Forrester.

Tim Sheedy, Senior Analyst bei Forrester Research: "Keine Frage: Dies ist wirklich eine große Akquisition für HP. Das gemeinsame Unternehmen beschäftigt im Servicesegment 210 000 Mitarbeiter und erzielt einen Umsatz von 38 Milliarden Dollar in mehr als 80 Ländern. Auch wenn der Deal im zweiten Halbjahr 2008 abgeschlossen werden soll, wird er die Partner in den kommenden zwei Jahren in Atem halten.

Es gibt enorme Überschneidungen, jedoch bietet der Zusammenschluss den Unternehmen auch Effizienzpotenzial, was allerdings wiederum die Komplexität des Mergers erhöht.

Ein Beispiel: In jedem Prozess, den die Unternehmen etwa für den Betrieb des Desktop-Managements etabliert haben, steht die Entscheidung an: Welcher ist der bessere Weg? Der von EDS oder der von HP? Ist ein Urteil gefällt, müssen die Mitarbeiter entsprechend geschult werden. Zudem müssen die Unternehmen die Kundenbetreuung synchronisieren. Auch hier gibt es Prozesse in der Kontaktpflege und der Unterstützung. Sind möglicherweise ganz neue Abläufe erforderlich? Sollen die alten beibehalten werden? Wenn ja, welche sollen es sein?

Bleibt die Frage der Kunden: Sind HP und EDS in dieser schwierigen Phase geeignete Partner für ein IT-Projekt? Ja, sie sind es, aber Anwender sollen Vorsicht walten lassen.

Die Akquisition entfaltet große Hebelwirkung im Preis, denn die Vertriebsmannschaft muss Quoten erfüllen. Mein Rat: Fordern Sie vertragliche Passagen ein, die mögliche Auswirkungen der Akquisition klären (Bleibt das Mitarbeiter-Team? Wirkt sich das Vorhaben auf Service-Levels aus?). Für Anwender, die bislang weder EDS noch HP auf der Liste möglicher Diensleister in langfristige Outsourcing-Projekten führten, gilt das Gleiche: Ja, EDS und HP sind eine Alternative, und sei es nur, die Konkurrenten IBM, Accenture, CSC usw. unter Druck zu setzen. Wird der Merger die Servicequalität verschlechtern? Kaum. Wird der Merger die Servicequalität verbessern? Mal sehen " ."