MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Nachdem HP bisher schon Großkunden eine Reihe von Druckerservices angeboten hat, will das Unternehmen diesen Bereich nun verstärkt in Angriff nehmen. Der Fiorina-Konzern stellte zu diesem Zweck am Dienstag ein neues Portfolio von Printing- und Imaging-Diensten vor. HPs Angebot umfasst insbesondere Business-Critical-, Infrastruktur- und digitale Druckerservices, garniert mit einer Reihe von neuen Produkten, wie einer neuen Version von HPs "Output Server". Diese soll es Firmen erleichtern, Dokumente ins Internet, an Printer oder Faxgeräte zu schicken. Mit der Website "Managed-Print-Portal" erhalten die Unternehmen laut HP zudem einen detaillierten Überblick über die Nutzung und Auslastung ihrer Drucker. Außerdem bieten die Kalifornier neben dem klassischen Support auch Beratungsdienste oder Managed-Services an, bei denen die Firmenkunden ihre Drucker bei HP auslagern und anschließend eine

Gebühr pro Seite entrichten.

Die Dienstleistungen sollen es Unternehmen ermöglichen, ihre Produktivität im Print- und Imaging-Bereich zu steigern und gleichzeitig zu sparen. So schätzt die Beratungsfirma Cap Ventures, dass Unternehmen für ihre Druckaktivitäten bis zu 15 Prozent des Jahresumsatzes ausgeben. Mithilfe der Printing-Dienste, so HP könnten sie ihre Drucker-bezogenen Kosten um bis zu 30 Prozent reduzieren.

Der Schritt ist Teil von HPs Strategie, das Druckergeschäft zu erweitern. Der Unternehmensbereich Imaging and Printing steuerte im ersten Geschäftsquartal 5,6 Milliarden zum Gesamtumsatz (17,9 Milliarden Dollar) bei. Mit 907 Millionen Dollar wurde außerdem der Großteil des operativen Gewinns (1,1 Milliarden Dollar) in der Sparte erzielt (Computerwoche online berichtete). Da der Fiorina-Konzern nach Gartner-Schätzungen bereits einen Anteil von 59 Prozent des weltweiten Druckermarkts erreicht hat, war es allerdings an der Zeit, neue Wachstumsmärkte anzuvisieren. HP hatte bereits im vergangenen Jahr sein Geschäft mit Printing-Diensten erweitert und in den letzten sechs Monaten 23 entsprechende Serviceverträge im Gesamtwert von über 100 Millionen Dollar abgeschlossen.

Marktforscher schätzen, dass der Markt für Printing- und Imaging-Dienste sowie entsprechende Lösungen von 20 Milliarden Dollar im Jahr 2001 bis 2006 auf 40 Milliarden Dollar anwachsen wird. (mb)