Ausfallsicherheit im Rechenzentrum

HP-NonStop-Systeme im Mission-Critical-Einsatz

28.04.2011
Von 
Thomas Pelkmann ist freier Journalist in München.

Bei Stillstand geht nichts mehr

Die vier Beispiele aus jüngster Zeit zeigen, wie abhängig Unternehmen von der IT sind: Wenn die Server stillstehen, geht nichts mehr. Im schlimmsten Falle kann das, wie in der Hamburger Uniklinik, sogar Menschenleben gefährden. Auf jeden Fall aber nerven solche Ausfälle betroffene Kunden und kosten am Ende viel Geld.

So hat das Marktforschungsunternehmen Coleman Parkes Ende 2010 ausgerechnet, dass deutsche Firmen durch IT-Ausfälle pro Jahr Umsatzverluste von rund vier Milliarden Euro erleiden. Der durchschnittliche Schaden einer Downtime liegt hierzulande bei knapp 400.000 Euro. Die finanziellen Verluste seien logischerweise umso höher, je länger das Beheben eines Schadens dauert.

Die Umfrage ergab auch, dass jedes Unternehmen durchschnittlich 14 Stunden pro Jahr unter dem Ausfall von IT-Komponenten leidet. Allein in Deutschland wären das rund 150.000 Stunden. Dabei, so eine Studie des Instituts für Management- und Wirtschaftsforschung, rechnen 60 Prozent der Unternehmen mit einem Jahresumsatz von mehr als 50 Millionen Euro mit unmittelbaren Verlusten, wenn das IT-System auch nur eine Minute stillsteht. Bei einem Ausfall bis zu zwölf Stunden gehen mehr als 80 Prozent der befragten Firmen von wirtschaftlichen Einbußen aus.

Deutsche Unternehmen schätzen, dass sie während der Downtime firmenkritischer Systeme bis zu 30 Prozent weniger Umsatz generieren. Wenn die IT ausfällt, hat Coleman Parkes in seiner Umfrage ermittelt, sind in den allermeisten Fällen geschäftskritische (42 Prozent) oder gar sehr geschäftskritische (26 Prozent) Anwendungen betroffen.

Störfälle und Umfrageergebnisse zeigen: Es gibt nach wie vor einen großen Bedarf an hochverfügbaren Mission-Critical-Systemen. Dabei ist es prinzipiell zweitrangig, auf welchem System die geschäftskritischen Anwendungen laufen. Im Unterschied zu früher bemerkenswert ist aber, dass die hohe Verfügbarkeit von Mission Critical nicht nur auf Mainframes und Unix-Maschinen gewährleistet ist, sondern zunehmend auch auf deutlich preiswerteren x86-Servern. Letztere sind mittlerweile mit Funktionen und Leistungsmerkmalen ausgestattet, die früher den Mission-Critical-Systemen vorbehalten waren. Auch die Software der Standardrechner (Betriebssystem und Middleware) hat inzwischen einen Reifegrad erreicht, der eine gewisse Stabilität der Systeme gewährleistet.

Dennoch gibt es nach wie vor für jede der Architekturen, also auch für die in der Anschaffung höherpreisigen Mainframes und Unix-Rechner, Business Cases. "Nicht alle SLA-Anforderungen", so Patrick Edlund, Pressesprecher für das HP Enterprise Business, "lassen sich auf Standardplattformen funktional oder mit vertretbarem Aufwand sinnvoll abbilden". Die Marktforscher sind sich daher einig, dass die Großrechnerumgebungen auch auf Dauer nicht vom Markt verschwinden werden.