In den USA kündigte der Hersteller die Initiative unter der Bezeichnung "HP Enterprise Web Page" an. Laut Larry Sennett, Manager von HPs Personal Systems Group, reagiere man mit dem Programm auf Wünsche von Kunden, die einen direkten Kontakt mit HP dem Einkauf über Handelskanäle vorzögen.

Gegenwärtig fährt HP Pilottests mit einigen Unix-Kunden in den Vereinigten Staaten. Bis zum vierten Quartal des Jahres soll der Service den meisten Unternehmenskunden angeboten werden. Bei dem Projekt handle es sich um eine "globale Initiative", die auch Abnehmer außerhalb der USA ansprechen soll. Ob das Programm auch in Deutschland angeboten werden soll, konnte die hiesige Dependance des Herstellers bis Redaktionsschluß nicht mitteilen.

Trotz dieser Schritte in Richtung Direktvertrieb gebe HP keineswegs seine etablierten Handelskanäle auf, betonte Sennet. Im Gegensatz zu den klassischen direkten Vertriebsmodellen, wie etwa von Dell praktiziert, verfolge man einen "hybriden" Ansatz.

Enterprise Web Page ist Teil einer weitergehenden Initiative, die HP unter dem Namen "Vendor Express" zusammenfaßt. Dahinter stehe das Bemühen, Großkunden, die einen direkten Kontakt zum Hersteller wünschten, zu bedienen. Die Klientel werde zunehmend preisbewußt und fordere verstärkt alternative Wege, um Systeme und Dienstleistungen zu erwerben, so Sennet. Vendor Express soll im Herbst 1998 offiziell angekündigt werden, allerdings voraussichtlich unter anderem Namen, da HP den Begriff nicht habe schützen lassen können.