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HP macht keine Zugeständnisse an die EU

25.01.2002
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MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Hewlett-Packard (HP) hat in Brüssel offenbar keine Konzessionen eingereicht, um die Zustimmung der EU-Kartellwächter zu der geplanten Übernahme von Compaq zu erlangen. Das berichtet das "Wall Street Journal" unter Berufung auf Insider-Kreise. In der laufenden Kartellprüfung hätte HP bis Mitte dieser Woche Zeit gehabt, Zugeständnisse zu machen. Diese Deadline verstrich jedoch angeblich ungenutzt. Diese Tatsache signalisiere, so ein Anwalt, dass der kalifornische IT-Konzern nach dem Prinzip "alles oder nichts" vorgehe.

Inzwischen haben einige europäische Kartellwächter zuvor kursierende Presseberichte dementiert, wonach Brüssel sich bereits entschieden habe, die geplante Fusion der Giganten zu genehmigen. Ein endgültiger Beschluss sei noch nicht gefallen, hieß es. Die EU-Kommission wird Ende Januar entweder grünes Licht für die Transaktion geben oder eine tiefer gehende, viermonatige Untersuchung starten.

Die Zustimmung der EU-Behörden käme HP sehr gelegen, denn im eigenen Land bläst dem Drucker- und Computerkonzern derzeit ein kalter Wind entgegen. Der abtrünnige HP-Direktor und Mitbegründersohn Walter Hewlett hat angekündigt, die umstrittene Fusion der Unternehmen bei der bevorstehenden Aktionärsabstimmung blockieren zu wollen. Auf seiner Seite stehen zudem die Hewlett- und Packard-Familienstiftungen, so dass diese Fraktion auf einen Stimmrechtsanteil von 18 Prozent kommt. (ka)