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HP: Licht am Ende des Tunnels?

14.08.1998

Von Arnd Wolpers

Im zweiten Quartal schnitt die Aktie von Hewlett-Packard (HP) deutlich schlechter als der Gesamtmarkt an der Wall Street ab. Nach einem Allzeithoch von über 80 Dollar im Mai notierte HP zuletzt 25 Dollar tiefer - ein Kursrutsch von mehr als 30 Prozent. Bezogen auf das dritte Quartal des laufenden Geschäftsjahres sprach HP bekanntlich eine Gewinnwarnung aus. Der Ertrag je Aktie würde eher bei den Zahlen des vergleichbaren Vorjahresquartals (58 Cent) als beim Konsens der Analystenprognosen (62 Cent) liegen. Damit verfehlt der IT-Branchenriese zum sechsten Mal in Folge die durchaus nicht zu hoch geschraubten Erwartungen der Wall Street und verliert zudem allmählich seinen Nimbus als stabilste US-Technologieaktie.

Zwar macht HP die Asienkrise (1997 stammten immerhin 16 Prozent des Konzernumsatzes aus dieser Region) sowie die schwächere Nachfrage in den USA und Europa verantwortlich, damit allein läßt sich jedoch die Enttäuschung nicht erklären. Die strukturellen Probleme des Unternehmens liegen in dem bisher vergeblichen Versuch begründet, die aufgrund des Preisdrucks im PC- und PC-Peripherie-Bereich nötige Balance zwischen Kosteneinsparung und Wachstum zu finden.

Dennoch sehen einige Analysten bereits Licht am Ende des Tunnels. Der Generationenwechsel im Druckerbereich (rund ein Drittel des Konzernumsatzes) steht vor dem Abschluß; neue Produkte sind für das vierte Quartal angekündigt. Auch der vollzogene Lagerabbau im PC-Geschäft läßt darauf schließen, daß die Strukturanpassung langsam greift. Fest steht: HP besitzt weiterhin eine starke Wettbewerbsposition, in Teilbereichen ist man nach wie vor Weltmarktführer. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 16 bezogen auf die reduzierten Gewinnschätzungen für 1999 gehört die Aktie derzeit zu den preiswertesten Technologiewerten. (Börsen-News im Internet: www.computerwoche.de).

Arnd Wolpers ist Geschäftsführer der Vermögensverwaltungsgesellschaft CMW GmbH in München. Die hier veröffentlichten Informationen beruhen auf Quellen, die wir für vertrauenswürdig halten. Trotz sorgfältiger Quellenauswahl und -auswertung können wir für Vollständigkeit, Genauigkeit und inhaltliche Richtigkeit der Angaben eine Haftung nur insoweit übernehmen, als grobe Fahrlässigkeit oder Vorsatz Haftung begründen. Jede darüberhinausgehende Haftung wird ausgeschlossen. Für Angaben Dritter übernehmen wir kein Obligo, Aktienanlagen sind durch stärkere kursschwankungen gekennzeichnet.