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HP legt Analystentreffen auf Eis

12.11.2001
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MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der IT-Konzern Hewlett-Packard (HP) hat sein halbjährliches Analystentreffen, das für den 5. und 6. Dezember geplant war, abgesagt. Das kalifornische Unternehmen begründete seine Entscheidung damit, zunächst weitere Details über die geplante Fusion mit Compaq Computer ausarbeiten zu wollen. Die Hochzeit der beiden IT-Riesen gilt in der Branche als umstritten. HP erklärte zudem, einige Analysten hätten einem zentralen Treffen aufgrund von derzeit beschränkten Reisebudgets sowie Sicherheitsbedenken bei Flugreisen kritisch gegenüber gestanden. Statt dessen will HP nun regionale und private Zusammenkünfte mit Analysten und Investoren organisieren. Die Absage der Analystenversammlung im kalifornischen Palo Alto sei bereits beschlossen worden, bevor die Hewlett-Familie und David Packard Junior ihre Ablehnung der Fusion mit Compaq

publiziert hatten, hieß es weiter.

Vergangene Woche hatten sich diese beiden Parteien, Angehörige der Firmengründer William Hewlett und David Packard, offen gegen den geplanten Merger ausgesprochen (Computerwoche online berichtete) und angekündigt, gegen den Deal zu stimmen. Hewlett-Sohn Walter Hewlett hatte seine Bedenken im Namen seiner gesamten Familie sowie zweier Stiftungen (William Hewlett Revocable Trust, William and Flora Hewlett Foundation) geäußert, die zusammen mehr als 100 Millionen oder rund fünf Prozent der HP-Aktien halten. Inzwischen hat Hewlett die Anwaltskanzlei MacKenzie Partners aus San Franzisko mit der Prüfung seiner Optionen beauftragt.

Auch das Packard Humanities Institute (besitzt 25 Millionen Aktien) will gegen die Fusion mit Compaq stimmen. Gespannt warten Marktbeobachter nun auf die Entscheidung der David and Lucille Packard Foundation, die weitere zehn Prozent an HP besitzt. Die Stiftung will ihren Entschluss nach der Veröffentlichung der HP-Zahlen am 15. November bekannt geben. (ka)