Keine Chance für das papierlose Büro

HP kreiert Services rund um den Drucker

28.04.2000
MÜNCHEN (CW) - Mit mehreren Initiativen will Hewlett-Packard seine Spitzenposition im Druckermarkt festigen. Im Mittelpunkt der Bemühungen steht das "Jet-Send"-Protokoll, über das auch Handhelds und Mobiltelefone Druckaufträge anstoßen können.

Neue und alte Kooperationen sollen nach dem Willen von HPs Firmenchefin Carleton Fiorina dem Druckergeschäft neue Impulse geben. Sie will aus den "grauen Kisten, die am PC angebunden sind", eine Plattform für Dienstleistungen machen. Der schmucklose Drucker soll sich zum universellen Ausgabegerät auch von Internet-Services mausern.

Mit den "Managed Print Services" sollen großen Unternehmen exklusive Dienstleistungen rund um das Drucken angeboten werden. Die zusammen mit Partnern offerierten Services beinhalten unter anderem die Möglichkeit, Briefmarken über das Internet zu kaufen und auf Klebefolien auszudrucken oder speziell auf die Anwenderbedürfnisse zugeschnittene Zeitungen aus dem Web zu laden und vor Ort zu drucken.

Solche Initiativen könnten den Markt für Drucker und Verbrauchsmaterialien von derzeit 40 Milliarden Dollar auf 100 Milliarden Dollar im Jahr 2004 wachsen lassen, glaubt die HP-Chefin. Im vergangenen Jahr setzte Hewlett-Packard 19 Milliarden Dollar mit Druckern und Zubehör um und erzielte damit rund 40 Prozent des Gesamtumsatzes der Company.

Ins Visier genommen hat Fiorina insbesondere die kleinen Mobilgeräte, die meist nicht über einen Druckeranschluss verfügen. Dafür hat der Konzern das "Jet-Send"-Anwendungsprotokoll entwickelt, das es kabellosen Geräten erlaubt, über eine InfrarotSchnittstelle Drucker zu instruieren. Mit "Jet Speed", das auf Suns Vernetzungsarchitektur "Jini" basiert, sollen die kabellosen Kleingeräte auch im Netz ausdrucken können. HP will Jet Speed in den Taschen-PCs "Jornada 540" vorinstallieren.