Mit der für Mai geplanten Unterzeichnung des P&G-Vertrags wäre der größte Service-Coup in der Geschichte von HP besiegelt. Gegen ein Entgelt von drei Milliarden Dollar soll HP zehn Jahre lang für P&G-Niederlassungen in 160 Ländern den RZ-Betrieb, Desktop-Support sowie IT-Beschaffung und -Pflege übernehmen.
Die Outsourcing-Entscheidung des Markenartikelherstellers hat eine wechselvolle Geschichte: Ursprünglich wollte P&G die IT-Auslagerung mit Geschäftsprozess-Outsourcing in drei Bereichen koppeln. Um das Gesamtpaket im Wert von acht Milliarden Dollar bewarben sich EDS und ACS. Beide zogen sich zurück, weil sie sich mit P&G nicht auf einen Übernahmewert für dessen IT-Assets einigen konnten.
Im November 2002 schrieb P&G dann alle Dienstleistungen separat aus. Um den IT-Teil konkurrierten EDS und IBM sowie HP. Für den Newcomer auf dem Outsourcing-Markt entschied sich P&G eigenen Angaben zufolge wegen des besten Preis-Leistungs-Verhältnisses und des überzeugenden Konzepts für die Integration von 1850 P&G-Mitarbeitern in seine Servicemannschaft.
Neben diesem Großauftrag zappeln zwei weitere dicke Fische an der HP-Angel. Kurz vor der Unterzeichnung stehen ein 600-Millionen-Dollar-Deal mit der Bank of Ireland und ein Kontrakt mit dem schwedischen Mobiltelefon-Anbieter Ericsson. (qua)