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HP entwickelt Kunststoff-Chips für mobile Geräte

13.11.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Forscher der HP-Labs von Hewlett-Packard und der Princeton University haben Speicherchips auf Kunststoffbasis entwickelt. Die Bauteile sollen mehr Speicherkapazität bieten und sich günstiger produzieren lassen als Flash-Speicher. Allerdings lassen sich die Komponenten nur einmal beschreiben. Die Speicherschicht besteht aus Polymermolekülen und Silizium, die auf einer Trägerschicht aus Kunststoff aufgebracht werden. Hochreinräume sollen zur Fertigung nicht notwendig sein.

Daten werden gespeichert, indem durch Anlegen einer elektrischen Spannung die Leitfähigkeit der Polymerschicht verändert wird. Dabei kommt die Technologie ohne Transistoren aus.

Vor allem für Anwender, die Musik-Dateien oder Fotos dauerhaft archivieren wollen, sei das Medium geeignet, meint Warren Jackson, Forscher bei HP. Ein weiterer denkbarer Anwendungsbereich sei das Ablegen von Kontoführungs- und Buchhaltungsunterlagen, die keinesfalls wieder gelöscht werden sollen.

In weiteren Entwicklungsschritten wollen die Forscher die Geschwindigkeit verbessern, so dass sich gespeicherte Filme störungsfrei abspielen lassen. Außerdem sollen die Folienschichten gestapelt werden, um eine höhere Kapazität zu erzielen. Auf dem fertigen Medium sollen sich Kinofilme in voller Länge ablegen lassen. Nach den Vorstellungen der Wissenschaftler könnte der Kunststoff-Chip als Wechselspeicher in Geräten wie PDAs (Personal Digital Assistants), Digitalkameras und MP3-Playern zum Einsatz kommen. (lex)