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HP/Compaq-Fusion: SEC-Klage gegen Deutsche-Bank-Tochter außergerichtlich beigelegt

20.08.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Deutsche Asset Management hat sich am gestrigen Dienstag mit der amerikanischen Börsenaufsicht SEC auf eine Geldstrafe in Höhe von 750.000 Dollar geeinigt. Die SEC hatte bemängelt, die Deutsche-Bank-Tochter sei in einen Interessenskonflikt geraten, als die Hewlett-Packard-Aktionäre am 19. März vergangenen Jahres über die Fusion mit Compaq abstimmen sollten. Folgendes war geschehen: HP hatte die Deutsche Bank im Januar 2002 als Berater für die Fusion angeheuert und ihr im Falle eines erfolgreichen Mergers einen Bonus von einer Million Dollar versprochen; brisant an diesem Umstand war, dass die Tochtergesellschaft Deutsche Asset Management zu diesem Zeitpunkt 25 Millionen HP-Anteile hielt und bei der Abstimmung mit 17 Millionen Stimmen für den Zusammenschluss der IT-Konzerne votierte. Wie bekannt, wurde die Fusion letztendlich mit einem knappen Abstimmungsergebnis von 51,4 Prozent

abgesegnet. Hätten die Asset-Manager - wie ursprünglich angekündigt - mit allen ihren HP-Anteilen gegen die Fusion gestimmt, wäre die Aktionärsentscheidung mit 50,3 Prozent deutlich knapper ausgefallen.

Presseberichten zufolge stellte die SEC nun jedoch klar, dass sie der Bank keinen direkten Zusammenhang zwischen der versprochenen Erfolgsprämie und dem geänderten Abstimmungsverhalten nachweisen könne. Möglicherweise habe auch ein Treffen mit HP-Chefin Carly Fiorina und anderen Vertretern des Unternehmens den Entscheidungsschwenk der Deutschen Asset Management hervorgerufen, hieß es. Die Bank habe es jedoch versäumt, die von ihr vertretenen Aktionäre auf den möglichen Interessenskonflikt durch den HP-Auftrag und den Entscheidungswechsel bei der Abstimmung hinzuweisen. (mb)