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HP-Compaq-Deal: Stunde der Wahrheit naht

07.12.2001
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MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Am heutigen Freitag bereits könnte sich die Zukunft der fusionswilligen US-Unternehmen Hewlett-Packard (HP) und Compaq entscheiden. In Los Angeles werden die zwölf Verwaltungsratsmitglieder der David and Lucile Packard Foundation zusammentreffen, um zu beraten, ob sie der 24 Milliarden Dollar schweren Akquisition von Compaq durch HP zustimmen wollen. Die Stiftung ist mit einem Anteil von 10,4 Prozent der größte Einzelaktionär des kalifornischen IT-Riesen. Ihr Votum könnte daher Signalwirkung für die restlichen HP-Aktionäre haben, die dem Merger mehrheitlich zustimmen müssen, damit er zustande kommt.

Im Rahmen des heutigen Treffens wird die Beratungsfirma Booz, Allen & Hamilton die Ergebnisse ihrer Studie vorstellen, die sie im Auftrag der David and Lucile Packard Foundation erstellt hat. Die Consultants sollten dabei Chancen und Risiken der Fusion von HP und Compaq nennen. Sollten die Informationen der Studie eindeutig ausfallen, könnte bereits heute eine Entscheidung zu dem umstrittenen Deal fallen.

Bislang ist es HP-Chefin Carleton "Carly" Fiorina und Compaq-CEO (Chief Executive Officer) Michael Capellas nicht gelungen, Analysten und Investoren mehrheitlich von den Vorteilen der angestrebten Fusion zu überzeugen. Anfang November hatten sich dann auch Walter Hewlett und David Woodley Packard, beide Söhne des Gründer-Duos, sowie die Stiftungen William and Flora Hewlett Foundation und der William R. Hewlett Revocable Trust gegen den Merger ausgesprochen. Sie erklärten ihre Absicht, bei der Aktionärsversammlung gegen den Deal zu stimmen. Diese war ursprünglich für den 5. und 6. Dezember anberaumt, wurde von HP jedoch mit der Begründung verschoben, zunächst weitere Details über die geplante Hochzeit mit Compaq ausarbeiten zu wollen (Computerwoche online berichtete). (ka)