Was HP-Kunden tun können
Kurzfristig wird die Oracle-Entscheidung für HP-Kunden keine Auswirkungen haben. Die Datenbank-Services für die aktuelle Version etwa enden standardmäßig erst 2015, mit einer Option auf Verlängerung bis 2018. Damit haben Oracle-Kunden sieben Jahre Zeit sich zu überlegen, wie sie mit der neuen Situation umgehen wollen.
Anwender, die Oracle-Datenbanken in mission-critical Umgebungen einsetzen, haben mehrere Möglichkeiten, sich dieser abzeichnenden neuen Herstellerbindung langfristig zu entziehen. Zunächst gilt es, die IT-Umgebung zu analysieren und den individuellen Bedarf der Verfügbarkeit aller Applikationen zu prüfen. Wie strategisch wichtig ist die Oracle-Anwendung? Wie verfügbar muss sie sein? Kann sie komplett gegen eine andere Software ausgetauscht werden?
Muss die Anwendung nicht extrem hochverfügbar gehalten werden, lassen sich Oracle-Applikationen auch gut auf x86-Systemen einsetzen. Bei "High Availibility Applikationen" sollten sich HP-Kunden gegebenenfalls nach Ersatz umsehen. "Es sind ausreichend Alternativen am Markt vorhanden, und die Kunden haben genügend Zeit, diese Alternativen zu prüfen und zu implementieren. Erfolgreiche Datenbankmigrationen aus der Vergangenheit haben die Machbarkeit bereits hinreichend unter Beweis gestellt", erklärt HP-Leiter Munz.
Des Weiteren gab es in der Vergangenheit hinreichend Beispiele von Herstellern, die kundenunfreundliche Entscheidungen auf Druck der Anwender zurückgenommen haben, so auch Oracle. Insofern legt HP seinen Kunden nahe, direkt mit Oracle Kontakt aufzunehmen, um eventuell auch in diesem Fall ein Umdenken zu bewirken.
"Im Sinne unserer gemeinsamen Kunden wäre es besser, wenn Oracle versuchen würde, durch wettbewerbsfähige Rechner seinen Marktanteil zu erhöhen, als durch das Aufkündigen einer langjährigen Partnerschaft die Kunden zu einem Plattformwechsel zu zwingen", schließt Munz.