HP bastelt an der Converged Infrastructure

23.06.2010
Von 
Ariane Rüdiger ist freie Autorin und lebt in München.
Mit ausgefeiltem Energie-Management, neuen Servern und Storage-Optionen aktualisiert der IT-Konzern sein Infrastruktur-Portfolio.

Einsparungen in Millionenhöhe verspricht Hewlett-Packard seinen Kunden, wenn sie auf die neuen Converged-Infrastructure-Produkte für das Rechenzentrum umsteigen. Tatsächlich geht der Hersteller bei seiner aktuellen Ankündigung in die Vollen und verpasst nahezu jeder Komponente zusätzliche Features oder Modelle.

Ein wichtiges Element ist die neue Energie-Management-Software "Intelligent Power Discovery". Damit können HP-ProLiant-Server mit den Stromverteilungssystemen und dem Gebäude-Management zusammenarbeiten. Unnötiger Stromverbrauch lässt sich so sofort aufdecken und abstellen. Neu angeschlossene Server werden automatisch erkannt und dann in die automatisierte Stromüberwachung und -verteilung mittels der ebenfalls neuen HP PDU (Power Distribution Unit) einbezogen. Die PDU kann den Stromverbrauch je Gerät, Stromkreis oder Rack messen und zusammen mit der Software "Insight Control" steuern. Insight Control erlaubt zum Beispiel die Festlegung eines maximalen Stromverbrauchs pro Server und kann Verbraucher rackweise abstellen.

Bei den neuen ProLiant-G7-Servern der Rack- und Blade-Serie wurde unter anderem die Fernadministration durch Version 3 der Remote-Management-Technik iLO (integrated LightsOut) erheblich beschleunigt. Das Hochfahren braucht jetzt gegenüber iLO2 weniger als ein Drittel der Zeit und der Remote-Zugriff etwa ein Achtel.

Das Spitzenmodell fürs Rack, HP ProLiant DL980 G7, ist als ausbaufähige Plattform für anspruchsvolle Unternehmensumgebungen gedacht. Es basiert auf vier oder acht Intel-Xeon-7500- oder -6500-Prozessoren mit je vier, sechs oder acht Kernen. Dazu kommen zwei kleinere Rack-Server, DL580 und DL585.

Bei den Blades trumpft HP mit sieben neuen, für virtualisierte Umgebungen optimierten Systemen auf, darunter der HP ProLiant BL680c G7 mit 1 TB Speicher. Mit integriertem Infiniband ist der HP ProLiant BL2x220c G7 für Hochleistungsumgebungen und extreme Skalierbarkeit konzipiert. Alle neuen Blades sollen gegenüber ihren Vorläufern ein Mehrfaches virtueller Maschinen vorhalten können.

Virtual Connect kann jetzt auch Fibre Channel

Virtual Connect FlexFabric erweitert HPs Vernetzungstechnik Virtual Connect um eine Fibre-Channel-Anbindung. Flex-Connect-Module boten bisher eine Gesamtbandbreite von 10 Gbit/s, die in Schritten zu 100 Mbit/s in vier Kanäle aufgeteilt werden konnte. Bei FlexFabric kann nun einer der vier konfigurierbaren Kanäle Fibre-Channel-Daten transportieren, so dass sich auch FC-Speicher über das Virtual-Connect-Modul mit den Servern verbinden lassen. Das verringert die Zahl der notwendigen Komponenten weiter. Die FlexFabric-Ports lassen sich mit Converged-Network-Adaptern (CNAs) um jeweils zwei weitere Ports erweitern. Außerdem bietet HP ein Modul mit 24 10-Gbit/s-Ports in FlexFabric-Technik an, das 24 Server über Ethernet, Fibre Channel oder iSCSI mit beliebigen anderen Systemen vernetzen kann.

Deduplizierung für alle Storage-Systeme

Auch bei den Storage-Systemen gibt es Neues: Die blockbasierende Plattform EVA (Enterprise Virtual Array) lässt sich nun clustern und bietet damit bis zu 1,9 Petabyte Volumen auf maximal 1920 Platten in sechs Knoten.

Wichtiger ist aber wohl die Deduplizierungs-Software "StoreOnce". Sie wird künftig auf allen Disk-to-Disk-Systemen angeboten und soll die benötigten Kapazitäten erheblich schrumpfen lassen. HP verspricht bis zu 95 Prozent Kapazitätseinsparung, erfahrungsgemäß sind solche Daten aber mit Vorsicht zu genießen. Die Software lässt sich auf Backup-Clients, Inline-Systemen, virtuellen Speicherlösungen und Scaleout-Speichern installieren. So entsteht ein einheitliches Deduplizierungs-Umfeld, was mehrfaches Deduplizieren vermeidet. (wh)