Green IT im Rechenzentrum

Hostway heizt mit seiner RZ-Abwärme Firmenbüros

26.09.2008
Von Stefanie Schoene

Das Datacenter in Hannover besteht aus vier voneinander unabhängigen, netzwerktechnisch aber miteinander verbundenen Anlagen. Es ist hoch performant ausgelegt. Für die Datensicherheit sorgen spezielle Security-Appliances, USVen und Zutrittskontrollsysteme. Dazu kommen spezielle Konfigurationen wie redundante Strom- und Netzwerkspeisung sowie Load-Balancing-Systeme, bei denen die Leistung auf verschiedene Server möglichst gleichmäßig verteilt wird.

Mehr als heiße Luft

Die Stromversorgung der Rechenzentrumsanlagen realisiert Hostway über eine 10kV-Anlage mit 5 Megawatt und einen 1.000 KVA (Kilovoltampere)-Transformator. Dazu kommen eine USV-Anlage mit 720 KVA und zwei Dieselgeneratoren mit je 1.000 KVA. Diese sorgen unter anderem für eine Temperatur von 21 Grad Celsius (plus/minus zwei Grad Celsius) im Rechenzentrum. Um die Energiekosten für die Serverkühlung im Zaum zu halten, setzt Hostway in allen deutschen RZ-Anlagen unter anderem auf die so genannte Freikühlung. Hierbei werden niedrige Außentemperaturen zur Wasserkühlung genutzt, die Kühlmaschinen schalten sich erst ab einer bestimmten Außentemperatur ein.

Außerdem setzt Hostway die im Datacenter anfallende Warmluft über die Rückkühler zum Heizen ein. "Mit der Abwärme, die wir produzieren, können wir nicht nur die Büros in der Firmenzentrale, sondern auch noch die Gewerbeflächen in unserer Nachbarschaft heizen", erklärt Cord Bansemer, CEO der Hostway Deutschland GmbH, nicht ohne Stolz.

Abwärme nach Plan

Die neueste Rechenzentrums-Anlage des Unternehmens ging im Sommer 2007 in Betrieb und wird seither ständig den steigenden Anforderungen angepasst. Die Anlage ist druckbodenklimatisiert. Das hier realisierte Kühlungskonzept basiert auf einer gezielten Luftführung, mit der die Housing-Spezialisten von Hostway einen höheren Wirkungsgrad der Kühlung anstreben. Dabei sind die Racks auf den Doppelböden in Reihen und nach dem Front-zu-Front-Prinzip aufgestellt. Die Kaltluft wird den Servern mit einer Vorlauftemperatur von 22 Grad über gelochte Doppelbodenplatten und gelochte Schranktüren von vorne zugeführt. "Hinter den Racks wird die Warmluft über die Decke wieder abgesaugt. Die Kaltluftgänge vor und die Warmluftgänge hinter den Schränken sind klar voneinander getrennt", erklärt Bansemer.