Hosted VoIP eröffnet Geschäftsfelder

13.12.2005
Von Thomas Hertel

Hohe Redundanz

Das hohe Maß an Redundanz ist für Pütz einer der wesentlichen Vorteile, die er seinen Kunden bieten kann. "Gerade in der chemischen Industrie braucht man ein Always-on-System", beschreibt er die besonderen Anforderungen, "Ausfälle von mehr als sechs Minuten gelten bei uns als kritisch - wenn das passiert, muss vorsorglich die Feuerwehr patrouillieren." Mit der redundanten Struktur ist der Kommunikationstechniker nun in der Lage, solche Ausfälle weitestgehend zu vermeiden. Selbst Software-Updates auf dem zentralen System oder den Access Points können schneller eingespielt und live geschaltet werden. Auch die erforderlichen Alarmsysteme ließen sich aufgrund der offenen Hardware- und Softwarearchitektur problemlos integrieren. So war es beispielsweise möglich, zwei bestehende, unabhängige Alarm-Server, die bereits mit der bisherigen Anlage zusammengearbeitet hatten, ohne zusätzliche Investitionen in die neue Infrastruktur einzubinden.

Flexible Dienste

Damit ist gewährleistet, dass in kritischen Situationen alle betroffenen Mitarbeiter am Standort unverzüglich informiert werden. So gibt es im Chemiepark Knapsack beispielsweise eine zentrale Einsatzleitung, der Vertreter aller ansässigen Unternehmen sowie der Feuerwehr angehören und die im Notfall innerhalb weniger Minuten an einem von zwei Treffpunkten zusammengerufen werden muss - abhängig vom Unfallort und von der aktuellen Windrichtung. Diese und ähnliche Notfallprozeduren werden automatisch vom System und den angeschlossenen Alarmservern ausgelöst.

Über die neue, IP-basierende Infrastruktur ist Infraserv nun in der Lage, seiner Klientel eine Vielzahl von Kommunikationsdienstleistungen anzubieten. Dabei haben die Kunden ein hohes Maß an Flexibilität und können Dienste oder Funktionen je nach Bedarf für einzelne Mitarbeiter, Abteilungen oder das gesamte Unternehmen beziehen.

Kongresse und Fachveranstaltungen

VoIP-Konferenz

Was für die IP-Telefonie spricht, welches Maß an Kostenersparnis und welche neuen zusätzlichen Anwendungen durch den Einsatz von Voice-over-IP-Technologie möglich sind, können Sie, verehrte Leserinnen und Leser am 23. Februar 2006 in Frankfurt am Main auf einer gemeinsamen VoIP-Konferenz von computerwoche und Techchannel erfahren. Im Mittelpunkt der Veranstaltung, die sich an IT-Enstscheider und zuständige Projektleiter wendet, stehen Best-Practice-Beispiele sowie Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen von VoIP-Installationen und konkrete Migrationstipps. Weitere Informationen und Anmeldung unter: www.idg-veranstaltungen.de

Neues Geschäftsmodell

Für Pütz eröffnet sich dadurch ein ganz neues Geschäftsmodell. "Wir arbeiten für unsere Kunden heute praktisch auch als Telefongesellschaft", erläutert er. "Ob ein Kunde zusätzliche Anschlüsse oder Leistungsmerkmale benötigt, ob er Einzelabrechnungen oder Abteilungsrechnungen bevorzugt - wir können es innerhalb kürzester Zeit realisieren. Bei Bedarf bilden wir sogar seine interne Kostenstellenstruktur nach." Zudem ist Pütz heute in der Lage, Anwendern einzelne Leistungsmerkmale unabhängig voneinander anzubieten. Jeder Kunde erhält auf jedem einzelnen Anschluss genau die Dienste, die er dort benötigt - und muss auch nur für diese Services bezahlen. Die Kontrolle ist einfach: Für jeden Teilnehmeranschluss gibt es grundsätzlich einen Einzelverbindungsnachweis.

Gewerbepark als Carrier

Wie die klassischen Telefongesellschaften berechnet Pütz seinen Kunden eine monatliche Grundgebühr sowie die anfallenden Verbindungskosten. Preislich kann er mit den Carriern erfolgreich konkurrieren, aber seinen Kunden geht es nicht in erster Linie um Einsparungen. "Natürlich können wir nicht deutlich teurer als die Telefongesellschaften sein", so Pütz, "aber unsere Kunden schätzen vor allem die Flexibilität unserer Offerten." Eines dieser Angebote ist beispielsweise ein standortweites Telefonbuch, das direkt aus dem Abrechnungssystem generiert wird und daher immer tagesaktuell ist. Auch das selbst entwickelte Abrechnungssystem mit SAP-Anbindung, das Pütz schon früher eingesetzt hatte, ließ sich problemlos in die neue Umgebung integrieren.