Hosted VoIP eröffnet Geschäftsfelder

13.12.2005
Von Thomas Hertel

Erwartungen

Aufgrund der großen Areale, die zudem räumlich getrennt sind, waren bisher zwei unabhängige, klassische Telefonanlagen installiert, die insgesamt etwa 1600 Teilnehmeranschlüsse bei Infraserv und deren Kunden versorgten. Von der Umstellung auf die IP-Telefonie versprach sich Pütz zum einen niedrigere Verbindungskosten, zum anderen eine wesentlich flexiblere Struktur. Diese sollte nicht nur zentral verwaltet werden, sondern auch die Möglichkeit bieten, eines Tages standortferne Kunden einzubinden.

Mit der Migration auf eine Hosted-VoIP-Lösung ist der Chemiepark Knapsack bei Köln in der Lage, neue Services zu vermarkten.
Mit der Migration auf eine Hosted-VoIP-Lösung ist der Chemiepark Knapsack bei Köln in der Lage, neue Services zu vermarkten.

Im Rechenzentrum von Infraserv Knapsack wurde hierzu ein "Real Time IP System Hipath 4000" von Siemens Communications installiert, das sowohl herkömmliche als auch IP-basierende Endgeräte wie Telefone oder Softclients unterstützt. Auf diese Weise konnte Pütz gewährleisten, dass alle Kunden von Infraserv ihre bestehenden Endgeräte weiter nutzen und je nach ihren individuellen Anforderungen die Möglichkeit haben, auf IP-Telefone zu migrieren. Alle Endgeräte, egal ob IP-basierend oder klassische Telefone, offerieren dabei die Komfortmerkmale einer modernen Telefonanlage.

Die verwendete Technik

Die eingesetzte Hipath 4000 ist ein IP-Echtzeit-System für Unternehmen. Als allein stehendes Kommunikationssystem unterstützt es bis zu 12000 Benutzer. In vernetzten Umgebungen können Installationen bis zu 100000 Teilnehmer realisiert werden. Das System basiert auf proprietärer Hard- und Software mit standardbasierten Schnittstellen. Dadurch ist es möglich, sowohl IP-, TDM- als auch analoge Netze zu integrieren. Die Anlage besteht aus mehreren Komponenten, die auch räumlich getrennt werden können. Die Einbindung entfernter Standorte erfolgt dabei über sogenannte Access Points, die nicht mit denen aus WLAN-Umgebungen zu verwechseln sind. Diese agieren beim Ausfall der Verbindung zum zentralen Switch als eigenständige Anlage.

Die Anbindung des IP-Systems an das öffentliche Telefonnetz erfolgt über drei S2M-Anschlüsse, wobei die Anlage sämtliche erforderlichen Umsetzungen automatisch vornimmt, ohne dass der jeweilige Teilnehmer davon etwas merkt. Die einzelnen Unternehmen im Chemiepark sind über insgesamt sechs Access Points vom Typ "Hipath AP 3300" an das zentrale System angebunden.

Vom Rechenzentrum in Knapsack wurden zudem drei Glasfaserverbindungen zum Areal in Hürth verlegt, um die dortigen Zugangsknoten mit etwa 800 Teilnehmeranschlüssen zu versorgen. Alle Access Points sind vollwertige IP-Telefonanlagen und so ausgelegt, dass sie bei einem Ausfall des zentralen Systems eigenständig arbeiten können, um so jederzeit die Verfügbarkeit zu gewährleisten. Um die Wahrscheinlichkeit solcher Ausfälle auf ein Minimum zu reduzieren, wurde zudem das zentrale Hipath-4000-System redundant ausgelegt - bis hin zu zwei voneinander unabhängigen Stromzuleitungen. Bestehende Kupferleitungen dienen als Backup, falls eine Glasfaserverbindung einmal ausfällt.