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Horus-Chipsatz bringt AMD in die Mainframe-Liga

26.08.2004

Die im texanischen Austin ansässige Newisys, seit 2003 Tochter von Sanmina-SCI, hat mit "Horus" einen Chipsatz entwickelt, der die Skalierbarkeit von AMDs "Opteron"-Prozessor deutlich erhöht. Bisher konnten maximal acht Opterons in einen Server gepackt werden, dank Horus sollen jetzt auch Konfigurationen mit 16 und 32 CPUs möglich sein.

Horus löst das Problem der Cache-Kohärenz in Mehr-Wege-Systemen: Da Daten sowohl im Hauptspeicher als auch im Cache-Speicher der CPU gelagert sein können, muss der Prozessor nach der Datenentnahme aus dem RAM auch die Caches aller Prozessoren abfragen (Cross-Traffic), um mit den jeweils aktuellen Daten zu arbeiten. In Zwei- und Vier-Prozessor-Rechnern ist das relativ einfach zu bewerkstelligen, bei mehr CPUs wird das zum Problem.

Der neue Zusatzchip agiert als Cache-Monitor in einer Prozessorkarte mit vier CPUs. Arbeiten in einem Server 16 Opterons, dann übernehmen vier Horus-Chips die Überwachung des Cross-Traffic jeweils für ihre vier Prozessoren. AMDs Opteron, der 32- und 64-Bit-Software verarbeiten kann, könnte so in die Meisterklasse der Highend-Server aufsteigen und dort für einen Preisverfall sorgen. HP beispielsweise verlangt für einen "Superdome" mit 32 Itanium-Prozessoren mindestens 93.000 Dollar. (kk)