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Horoskop-Bann trübt Sinas Zukunftsaussichten

09.02.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Nach dem Verbot der chinesischen Regierung, in Funk und Fernsehen Werbespots für Wahrsagedienste oder Feng-Shui-Horoskope auszustrahlen, blickt das führende Internet- und Medienunternehmen des Landes, Sina Corp., in eine unsichere Zukunft. Die Pekinger Firma rechnet in Folge des Verbots damit, dass die Einnahmen gegenüber dem vorangegangenen vierten Quartal 2004 um fast ein Viertel auf 43 bis 47 Millionen Dollar zurückgehen.

Im Schlussquartal 2004 steigerte das am New York Stock Exchange (Nyse) gelistete Unternehmen seinen Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 49 Prozent auf umgerechnet 56,9 Millionen Dollar. 35,7 Millionen Dollar oder knapp zwei Drittel davon erwirtschaftete Sina mit mobilen Mehrwertdiensten, darunter insbesondere mit als SMS-Kurzmitteilungen versandten Horoskopen. Nach dem Werbeverbot befürchtet die Company in dem Bereich einen sequenziellen Umsatzrückgang um 20 bis 30 Prozent. Zudem könnten die Einnahmen mit Multimedia Messaging Services (MMS), Sinas zweitem großen Wachstumsträger, wegen einer Gebührenerhöhung durch den führenden Mobilfunkanbieter China Mobile um 30 bis 50 Prozent schrumpfen, warnte die Company. (mb)