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Social Media Monitoring

Hootsuite bekommt 165 Millionen Dollar Wagniskapital

02.08.2013
Von 
Thomas Cloer war Redakteur der Computerwoche.
Die kanadische Firma Hootsuite, mit deren Plattform Unternehmen ihre Aktivitäten in Social Media verwalten können, hat eine üppige zweite Finanzierungsrunde abgeschlossen.

165 Millionen Dollar bekommt Hootsuite im Rahmen der Series-B-Runde von Insight Venture Partners, Accel Partners und dem Altinvestor OMERS Ventures. Die bereits profitable Company hätte eigentlich schon im vergangenen Jahr 50 Millionen Dollar Venture Capital bekommen können, entschied sich dann aber dagegen und baute ihre 2008 gestartete Lösung weiter aus, währenden andere Enterprise-Social-Media-Startups von Großen der Branche geschluckt wurden (Buddy Media von Salesforce, Vitrue von Oracle).

Hootsuite hat einem Bericht von "TechCrunch" zufolge heute mehr als sieben Millionen Nutzer in mehr als 175 Ländern, darunter 237 der Fortune-500-Konzerne. Neben seiner engen Partnerschaft mit Twitter unterstützt die Hootsuite-Lösung mittlerweile noch über 50 weitere Social-Media-Dienste. Beim Umsatz konnten die Kanadier im zuletzt beendeten Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 300 Prozent zulegen.

Mit dem frischen Geld will Hootsuite nun noch einen Gang höher schalten und damit insbesondere seine globale Präsenz ausbauen (aktuell beschäftigt die Company gut 300 Mitarbeiter), mehr Produkte herausbringen sowie Vertrieb und Marketing verstärken. Ein oder zwei strategische - sprich kleinere - Übernahmen sind auch noch drin.

"Das bemerkenswerte Wachstum und die weite Verbreitung von Hootsuite zeigen, dass es klarer Marktführer bei der Entwicklung und Bereitstellung einer Plattform für soziale Beziehungen ist", kommentierte Jeff Lieberman, Managing Director bei Insight Venture Partner. Er zieht zusammen mit Ryan Sweeney, Managing Partner bei Accel, und OMERS-Chef John Ruffolo in den Verwaltungsrat von Hootsuite ein.

Hootsuite-Chef Ryan Holmes sieht durch die Finanzierung "einigen Druck weggenommen", seine Firma entweder an die Börse zu bringen oder sich nach einem Käufer umzusehen. "Wir fokussieren uns darauf, eine tolle Marke und ein tolles Produkt zu bauen", erklärt der CEO. "Sowohl ein IPO als auch eine Übernahme sind denkbar und ich möchte keines von beiden ausschließen; ich arbeite aber nur daran, ein großartiges Produkt auszubauen."

Hootsuite bietet seine Lösung im Freemium-Modell an - Grundfunktionen kann man kostenlos nutzen, wer mehr (und Support) will muss zahlen. Das funktioniere auch mit Enterprise-Kunden, sagt Holmes, ähnlich wie auch bei Dropbox, Evernote, Survey Monkey oder Yammer. Derzeit nutzten 96,5 Prozent Hootsuite kostenlos. Von den zahlenden Kunden seien aber mehr als 50 Prozent ehemals kostenlose, die irgendwann mehr Features und Funktionen wollten. Holmes schaut sich im Übrigen auch nach weiteren Einnahmequellen um - und ein Bereich, den der CEO da sehr interessant findet ist Social Advertising - API-Partner von Twitter ist Hootsuite schon, demnächst wird auf Facebook ausgeweitet.