US-Mainframe-Hersteller setzt bei PCs auf Verträglichkeit:

Honeywell-Mikro mit IBMs SNA kompatibel

22.04.1983

WALTHAM/KÖLN (hh) - Die Honeywell Inc. Waltham/Massachusetts, stellte jetzt das System 6/10 vor, einen 16-Bit-Mikro auf Basis des hauseigenen Mikro-6-Chips. Das neue System ist zu IBMs System Network Architecture (SNA) und Honeywells Distributed Systems Architecture (DSA) kompatibel. Eine X.25-Schnittstelle bietet darüber hinaus Zugriff auf öffentliche und private Netze.

Anders als die meisten 16-Bit-Rechner arbeitet der 6/10 nicht auf Basis einer Intel 8086-CPU, sondern mit dem Honeywell-eigenen Mikro-6-Chip, berichtet die CW-Schwesterpublikation COMPUTERWORLD. Softwareprogramme, die auf den HB-Minis Level 6 unter GCOS-6 Mod 400 entwickelt wurden, laufen nach Aussagen der Honeywell Inc. ohne Umstellung auf dem neuen Winzling. Dennoch: Die Anwender brauchen auf Software, die für die Intel-CPU entwickelt wurde, nicht zu verzichten. Ein wahlweise verfügbares (1986-Board für knapp 900 Dollar verarbeitet MS-DOS- und CP/M-86-kompatible Programme.

Die Basiskonfiguration des 6/10 besitzt einen Hauptspeicher von 128 K, eine 650-KB-Diskette, einen 12-Zoll-CRT-Monitor sowie zwei asynchrone Kommunikationsschnittstellen. Das Keyboard ist beweglich. Um DPS-6-Programme auf dem Mikro zum Laufen zu bringen, werden 512 K benötigt. Die Basiskonfiguration kostet nach Angaben der COMPUTERWORLD knapp 4000 Dollar. Erweiterte Versionen bis 512 K Hauptspeicher und 20 MB Harddisk kosten bis zu 10 000 Dollar. In der oberen Preisklasse ist das Betriebssystem GCOS enthalten. Zusätzlich sind drei verschiedene Drucker, eine 20 MB Fixed Disk mit Error Detection und Korrekturmöglichkeit sowie ein synchroner Kommunikationsport lieferbar.

Ob und wann der Mikro nach Deutschland kommen soll, steht nach Aussage eines deutschen Honeywell-Sprechers noch nicht fest. Entsprechend den internen Usancen entscheidet die französische Cii-Honeywell-Bull-Zentrale über einen solchen Schritt. Aus Paris sei diesbezüglich noch nichts verlautet.