Honda Italia fertigt mit Funk

11.01.2007
RFD-Technik soll die Zweiradfertigung effektiver und präziser machen.

Mit Hilfe der Radio Frequency Identification (RFID) krempelt die italienische Tochter des japanischen Motorradherstellers Honda Motor Co. ihre Fertigungsprozesse um. Beim Aufbau der RFID-Infrastruktur und der Implementierung des Equipments lässt sie sich von IBM Global Business Services unterstützen.

Im Rahmen des gemeinsamen Projekts, das vor etwa vier Monaten gestartet wurde, wollen die Italiener Effizienz und Präzision ihrer im italienischen Atessa beheimateten Motorrad- und Motorrollerproduktion steigern. Ziel des Vorhabens ist es, alle Motorräder entlang der Produktionsstraße automatisch und in Echtzeit berührungslos identifizierbar zu machen. Zudem sollen die Funketiketten auch auf fertigungskritischen Bauteilen, beispielsweise auf Motoren, zum Einsatz kommen.

Die IBM-Berater haben, wie der IT-Dienstleister mitteilt, gemeinsam mit den Honda-Ingenieuren das Design der neuen Prozesse ausgearbeitet und die Lösung entwickelt. Über eine offene, standardbasierende Linux- und J2EE-Anwendung auf Grundlage des "IBM Websphere Application Server" werde die RFID-Technik in die bestehenden IT-Systeme von Honda eingeklinkt. Diese Integration soll es ermöglichen, die Bestände zeitnah zu kontrollieren und Potenziale für die Effizienzsteigerung zu ermitteln (mehr zu den Möglichkeiten der RFID-Technik unter "Wo der RFID-Einsatz sinnvoll ist - und wo nicht").

Die erste Projektphase ist bereits beendet. Einbezogen wurden die Montagebänder für die Honda-Modelle Hornet 600, CBF1000 (siehe Foto), CBF600 und CBF500. Mit Hilfe der Funkchips können die Fertigungsmitarbeiter wichtige Komponenten im Auge behalten, die Bestände rechtzeitig auffüllen und die laufenden Arbeiten ("Work in Progress") überwachen. Geplant ist, künftig auch die Motorroller der Linien SH125i, SH150i und SH300i mit den "Tags" auszustatten. Honda Italia produzierte im vergangenen Jahr insgesamt etwa 170 000 Zweiradfahrzeuge. (qua)