Gegenüber dem vierten Quartal 2002 steigen die Offerten

Hoffnungsschimmer am IT-Arbeitsmarkt

25.04.2003
Von 
Hans Königes war bis Dezember 2023 Ressortleiter Jobs & Karriere und damit zuständig für alle Themen rund um Arbeitsmarkt, Jobs, Berufe, Gehälter, Personalmanagement, Recruiting sowie Social Media im Berufsleben.
Im ersten Quartal sank die Zahl der ausgeschriebenen IT-Stellen um rund 50 Prozent gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Allerdings gab es, gemessen am Schlussquartal 2002, ein leichtes Plus von elf Prozent.

Laut Analyse von Adecco/EMC erschienen im ersten Quartal dieses Jahres nur noch 4387 IT-Stellenangebote in den untersuchten 39 Tageszeitungen und der CW, im Jahr zuvor waren es 8528 Offerten. Weniger dramatisch sieht die Entwicklung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt für Fach- und Führungskräfte aus. Hier gingen die Jobofferten um 39 Prozent auf 33 735 Stellen zurück.

Hoffnung macht der Vergleich mit dem unmittelbar vorangegangenen Quartal, dem vierten des Jahres 2002. Damals errechnete Adecco rund 3900 offene Stellen, also elf Prozent weniger als im ersten Quartal 2003. Hans Mitterholzer, zuständig für die Stellenauswertungen bei Adecco/EMC, erkennt allerdings noch keine eindeutige Trendwende. Er gibt zu bedenken, dass die meisten Firmen regelmäßig im vierten Quartal die wenigsten neuen Mitarbeiter suchen.

Aussichten auf Besserung könnten sich eher an die positive Zahlen aus der Industrie und das Ende des Golfkriegs knüpfen. Alle Branchen stellen im Vergleich zum ersten Quartal 2002 weniger IT-Fachkräfte ein. Das gilt besonders für die Finanzdienstleister. Das Versicherungsgewerbe schrieb nur 55 Stellen aus (Vorjahr 211), die Banken 53 (Vorjahr 195), und die Telekommunikationsindustrie ist bei 119 Stellen (Vorjahr 266) angekommen. Im Maschinenbau (434 Stellen), in der Elektronikindustrie (312 Stellen) und im Fahrzeugbau (255 Stellen) sieht es ein wenig besser aus, aber auch hier betragen die Rückgänge etwa ein Viertel gegenüber dem Vorjahr.

Auch die größten Arbeitgeber für Computerfachleute, die IT-Beratungs- und Softwarehäuser, haben sich überdurchschnittlich stark zurückgehalten. Hier ist ein Minus von 60 Prozent auf 922 Offerten zu verzeichnen. Manche Berufe sind besonders stark betroffen. So gingen laut Adecco die freien Stellen für Datenbank- und Systemspezialisten von 1385 auf 594 zurück. Auch für Netzwerkspezialisten, Online-Experten und Vertriebler brechen harte Zeiten an. 114 Offerten melden die Hamburger Marktforscher für die Kommunikationsprofis (Vorjahr 391) sowie 79 im Web-Umfeld (Vorjahr 264). Im Verkauf sind es noch immerhin 417 Stellen (Vorjahr 962).

Mehr Jobs als im Verkauf gibt es mit 886 Angeboten in der IT-Entwicklung, was aber einen Rückgang von 50 Prozent gegenüber 2002 bedeutet. Im CAD/CAM-Umfeld zählten die Adecco-Statistiker 1241 Stellen, das entpricht gegenüber dem Vorjahr einem Minus von 30 Prozent.