CeBIT im Centrum des Interesses:

Hoffen und Bangen zur Hannover-Messe

08.04.1982

HANNOVER (pi) - Wieder dürfte das CeBlT-Welt Centrum der Büro- und Informationstechnik ein Hauptanziehungspunkt der Hannover-Messe sein, hat VWD recherchiert. Kaum ein Wirtschaftszweig könne noch ohne Computer und Mikroprozessoren konkurrenzfähig bleiben.

Sorge habe der Bürofachhandel dennoch geäußert, weil sich absehen lasse, daß die deutsche Bürotechnik und Computerindustrie nun auch bei elektronischen Schreibmaschinen vom Markt verdrängt werde. Der Verband des Fachhandels erwarte speziell an dieser Front eine Offensive der Japaner.

Angesichts der gegenwärtig konjunkturell schwierigen Lage scheine es, als nehme dieser Messeplatz für wenige Tage den Charakter einer Trutzburg ein. Doch manche Auguren sehen am bewölkten Konjunktur-Himmel schon erste Sonnenstrahlen. Ein weiteres Nachgeben des deutschen Zinsniveaus und ein anhaltender Druck auf die Rohölpreise könnten durchaus für ein besseres Konjunkturklima sorgen.

Ob diese positiven Anzeichen ausreichen werden, den gewünschten Investitionsschub auszulösen, mögen die wenigsten voraussagen. Gesetzt wird nach dem Bericht des VWD-Korrespondenten allenthalben auf den Export, der bereits 1981 in vielen Bereichen einen Ausgleich für nachlassende Inlandsnachfrage schaffte. Der deutsche Maschinen- und Anlagebau die Nummer eins der Investitionsgüterindustrie in der Bundesrepublik - erwartet von der Hannover-Messe deutlichere Signale über die Investitionsneigung im Inland. 1981 konnten die auf dem Inlandsmarkt eingetretenen Rückgänge bei den Auftragseingängen vor etwa zehn Prozent durch erhöhte Auslandsaufträge noch gut ausgeglichen werden.

Höhere Stahlpreise, ein möglicher Anstieg des Wechselkurses der Mark und das Geschäft mit den OPEC-Ländern als eine der Säulen des Exports setzten viele Fragezeichen, obwohl derzeit im großen und ganzen über Bestellungen aus dem Ausland noch nicht geklagt werden muß. Doch nicht nur große Investitionen wurden 1981 zurückgestellt. Es sei buchstäblich an allen Ecken und Enden gespart worden, meinen beispielsweise die Werbeartikel-Hersteller. Trotzdem haben 35 Firmen mehr als im Vorjahr ihre Teilnahme (bisher 205 Aussteller) zugesagt.