Lünendonk stellt Anwenderstudie vor

Höhere Investitionen in System-Management

24.10.2003
MÜNCHEN (ave) - Wie eine aktuelle Studie der Lünendonk GmbH zeigt, planen Unternehmen, in den nächsten Jahren mehr Geld für System-Management-Lösungen auszugeben. Im Hinblick auf die Gesamtbudgets sind sie zurückhaltender.

Der Studie zufolge sehen deutsche Firmen das Netz- und System-Management (NSM) als "zentralen Bestandteil ihrer IT-Strategie" und zeigen eine im Verhältnis zu den IT-Gesamtausgaben "überproportional steigende Bereitschaft", in diesen Bereich zu investieren. So lautet das Fazit, das die Lünendonk GmbH nach der Befragung von insgesamt 239 Entscheidern in deutschen Unternehmen zieht.

Der Studie zufolge geben deutsche Unternehmen gegenwärtig pro Jahr im Schnitt rund 4,4 Millionen Euro für Informationstechnik aus, wobei es je nach Firmengröße deutliche Unterschiede gibt. Während der gehobene Mittelstand - Lünendonk versteht darunter Betriebe mit 250 bis 499 Mitarbeitern - im Jahr zwei Millionen Euro für IT aufwendet, beläuft sich das Budget in Großunternehmen auf durchschnittlich etwa sechs Millionen Euro. Fast die Hälfte der Befragten (45 Prozent) geht davon aus, dass sich daran bis 2005 wenig ändern wird. Rund ein Viertel befürchtet weitere Kürzungen, etwa 30 Prozent glauben an eine Erhöhung der IT-Ausgaben.

Der Fokus liegt auf dem operativen Betrieb

Auf den System-Management-Bereich entfallen dabei im Schnitt etwa acht Prozent, was 320000 Euro entspräche. Im Vergleich zu der Entwicklung des Gesamtbudgets für die IT stellt Lünendonk eine "höhere Investitionsbereitschaft" fest: Zwar rechnet knapp mehr als die Hälfte der Antwortenden bis 2005 mit einer Stagnation. Nur etwa ein Zehntel befürchtet aber weitere Kürzungen, und fast 40 Prozent gehen sogar von einer Erhöhung ihres Budgets aus.

Das Hauptaugenmerk der Anwender liegt dabei auf dem Aufrechterhalten des operativen Betriebs: Sie setzen System-Management-Tools in erster Linie ein, um Datenbanken, Sicherheitslösungen, die Netzinfrastruktur oder Arbeitsplatzrechner zu administrieren. Diese Bereiche wurden überdurchschnittlich häufig genannt. Eine eher untergeordnete Rolle spielt derzeit das Thema Service-Level-Management. Nur 19 Prozent der Befragten gaben an, momentan hierfür geeignete Tools einzusetzen. Immerhin planen 25 Prozent, im Laufe der nächsten drei Jahre entsprechend zu investieren.

Stabilität und Leistung stehen im Vordergrund

Als wichtigste Funktionen beziehungsweise Einsatzbereiche von NSM-Tools in den kommenden drei Jahren nannten die Entscheider Stabilität und Performance. Das von vielen Herstellern kräf-tig beworbene Geschäftsprozess-Management sowie die Unterstützung mobiler Geräte und Anwendungen rangieren bei der Auflistung auf den hintersten Plätzen.

Für die großen Player im Bereich System-Management dürfte zudem interessant sein, dass deutsche Anwender bei der Anschaffung einer NSM-Lösung wenig Wert auf Bekanntheit, Reputation oder internationale Präsenz legen. Ihnen kommt es vielmehr darauf an, dass der Anbieter Technologiekompetenz besitzt, Erfahrung mit Integration und Implementierung hat und heterogene Plattformen unterstützt. Ferner zielen Kaufentscheidungen in Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern nicht vorrangig darauf ab, eine übergreifende, integrierte NSM-Lösung zu bekommen. Im Gegensatz zu kleineren Firmen setzen die Großen häufiger auf eine Best-of-Breed-Strategie und neigen eher dazu, spezielle Punktlösungen einzuführen, wenn diese technisch besonders gut sind.

Security - das Sorgenkind der nächsten Jahre

Als für die IT größte Herausforderung in den kommenden Jahren sehen die Befragten eindeutig das Thema Sicherheit. Daneben wird das Erhalten der Leistungsfähigkeit und die allgemeine Systemstabilität eine wichtige Rolle für die Administratoren spielen.

Die Ergebnisse der Studie basieren auf Interviews, die das Beratungsunternehmen mit Managern in Betrieben ab einer Größe von 250 Mitarbeitern führte. Dabei stammten mehr als die Hälfte der Befragten (57 Prozent) aus Firmen mit über 500 Angestellten. Die Datenerhebung erfolgte durch Techconsult.

Abb: Oberstes Gebot: Der Betrieb muss laufen

Bodenständige Themen haben bei dem Gros der Anwender Priorität. Das Service-Level-Management hingegen spielt in der Realität eine eher untergeordnete Rolle. Quelle: Techconsult GmbH