Hochleistungssystem fuer die Alte Welt CLI vereinfacht Videokonferenz mittels grafischer Schnittstelle

02.12.1994

MUENCHEN (CW) - Der amerikanische Hersteller von Videokonferenzsystemen Compression Labs Inc. (CLI), San Jose, draengt auf den europaeischen Markt. Seit Fruehjahr dieses Jahres hat CLI eine Dependance in Duesseldorf, die Geraete auch in Deutschland vermarkten soll. Hauptzielgruppe sind Anwender, die ohne technisches Fachwissen Video-Conferencing betreiben wollen.

Den Markt fuer Videokonferenzsysteme unterteilt man bei CLI in drei Segmente: Im PC-Bereich ist das Unternehmen eine Kooperation mit Intel eingegangen und vermarktet das Desktop- und Video- Conferencing-System "Proshare" des Chipgiganten. Das Low-end- Segment beginnt im eigenen Produktfolio bei Systemen, die fuer 35 000 Mark oder mehr zu haben sind. Anlagen ab 85 000 Mark, also High-end-Geraete, bieten Uebertragungsqualitaeten wie Fernseher, so dass sie sich in Anwendungsfeldern einsetzen lassen, die hohe Aufloesungen benoetigen, beispielsweise in der Medizin. Dazu sind Transferraten von wenigstens 384 Kbit/s erforderlich.

In allen drei Segmenten ist CLI mit Loesungen vertreten. Im Gesamtmarkt fuer Videokonferenzsysteme beziffert CLI die eigenen Verkaufsanteile auf 30 Prozent weltweit. Das Segment fuer Hochleistungsgeraete dominiere, so ein Vertreter des Unternehmens, CLI mit anteiligen 70 Prozent. In diesem Bereich ist das Konferenzsystem "Radiance" angesiedelt. Es uebertraegt 30 Phasenbilder pro Sekunde auf T1/E1-Leitungen und ist zum Videokonferenzstandard H.320 konform. Diese Spezifikation enthaelt Substandards, die Video-, Audio- und Grafikuebertragungen definieren, aber auch die Kamerasteuerung festlegen. Radiance arbeitet mit Datenraten von 56 bis 2048 Kbit/s und eignet sich laut Hersteller fuer Geschaeftsbesprechnungen bei Vertragsvereinbarungen oder der Produktentwicklung ebenso wie fuer Fernlernen und Telemedizin.

Zum Einsatz in kleineren Gruppen, fuer Interviews, Mitarbeiterschulung oder administrative Besprechungen, ist "Eclipse" konzipiert. Das Geraet uebertraegt 15 Bilder pro Sekunde bei Uebertragungsraten von bis zu 384 Kbit/s. Eine Kontrolleinheit und eine grafische Benutzer-Schnittstelle vereinfachen die Bedienung. So lassen sich etwa Adresslisten am Bildschirm darstellen, die lokale und die entfernte Kamera per Fernbedienung schwenken sowie zusaetzliche Bilder ein- oder ausblenden. Beide Systeme werden mit Mikrofon, Fernseher, Systemeinheit und Kamera ausgeliefert. Mit einer zweiten Kamera koennen Dokumente, Bilder oder Zeichnungen uebertragen werden.