Hochklassige Bilder im Heimkino

17.07.2001
Die Projektoren der neuen Generation sind für Heimkino-Fans eine echte Alternative zu großformatigen Fernsehern: Die Geräte sind relativ preisgünstig, bedienungsfreundlich und echte Leichtgewichte.

Ihren Ursprung haben die klassischen Projektoren ("Beamer") im professionellen Bereich: für Präsentationen im Büro oder in Konferenzräumen. Doch waren die Geräte bislang sehr teuer, schwer und groß, so ist nun eine neue Generation auf dem Markt. Die Leichtgewichte bringen weniger als drei Kilo auf die Waage und sind so klein, dass sie bei Nichtgebrauch schnell in einer Schublade verschwinden.

Quelle: Epson
Quelle: Epson

Sie sind im Handumdrehen betriebsbereit und laden durch ihre Anschlussmöglichkeiten dazu ein, sich den Kinofilm im Fernsehen, auf Videokassette oder DVD auf der heimischen Couch und in Leinwandgröße anzuschauen. Nicht von ungefähr bittet so mancher Angestellte am Freitagnachmittag seinen Chef, den neuen Kleinen übers Wochenende ausleihen zu dürfen. Wer sich denn selbst einen anschaffen will: Sie kosten bislang zwischen 5000 und 7000 Mark. Zum Vergleich: Für ein Lowend-Rückprojektions-Fernsehgerät muss mindestens genauso viel ausgegeben werden.

Das typische System aus der für den Filmfan "Noch-Bezahlbar-Kategorie" präsentiert Computerdaten in SVGA-Auflösung von 800 x 600 Pixel. Die TV-Auflösung liegt im S-VHS-Bereich. Die Bilddiagonale beträgt meist zwischen 0,7 und sieben Meter. Die Entfernung des Zuschauers von der (Lein-)Wand sollte zwischen einem und maximal zwölf Metern betragen. In acht Meter Entfernung von der Leinwand ist das Bild durchschnittlich rund vier Meter breit und drei Meter hoch.

Die gängigen LCD-Projektoren der genannten Preisklasse bieten eine Lichtleistung von 700 Ansi Lumen (standardisiertes Maß für die Bildhelligkeit). Diese Lichtstärke reicht aus, um die Geräte auch bei Umgebungs- oder Tageslicht einsetzen zu können. Weitere Highlights: "digitale Keystone-Korrektur" zur Eliminierung trapezförmiger Verzerrungen, die entstehen, wenn der Projektor ungünstig steht, eine Zoom-Funktion sowie die Umschaltmöglichkeit zwischen 16:9- und 4:3-Bildformat.

Standard sind Schnittstellen für Audio, S-VHS, Komponenteneingang-Video und PC. Canon legt seinem LV-5100 gar ein Kabel bei, mit dem sich der Projektor an die PC-Maus-Schnittstelle anbinden und der Rechner sich dann mit der Projektor-Fernbedienung steuern lässt. Auch Hersteller wie Panasonic bieten diese Option - allerdings gegen Aufpreis. Betriebsbereit sind die Projektoren in kürzester Zeit: Einfach an das "Quell"-Gerät anschließen. Die automatische Signalerkennung unterscheidet internationale TV-Standards wie NTSC, PAL oder Secam und auch HDTV oder DVD. Helligkeit, Kontrast oder Farben werden per Fernbedienung oder am Gerät selbst eingestellt. Auch die Lüfter stören den Filmgenuss kaum: Mit unter 40 Dezibel sind sie leiser als das Knistern beim Knabbern von Kartoffelchips.

Zu den Unterhaltskosten: Laut Anbietern halten die Lampen 2000 Stunden. Meistens müssen sie jedoch schon etwas früher ausgewechselt werden, da sie mit der Zeit lichtschwach werden. Und die eingesetzten 120- beziehungsweise 130-Watt-Ersatzlampen sind teuer. Mit 1000 Mark pro Stück muss man rechnen. Die Leinwand ist dagegen vergleichsweise billig: In einer einfachen "Ausziehversion" ist sie ab 300 Mark zu haben. Preise und Links: Canon LV 5100, 5888 Mark, Panasonic PT-LC50E, 6999 Mark, Sony VPL-CS3, 5290 Mark, Epson EMP-50, 6440 Mark.