Hitzefrei in den Server-Räumen!

22.07.2005
Von 
Ludger Schmitz war freiberuflicher IT-Journalist in Kelheim. Er ist spezialisiert auf Open Source und neue Open-Initiativen.

Prozessoren sind jedoch nicht die einzigen Hitzefaktoren in den Servern, sondern für etwa die Hälfte der produzierten Wärme verantwortlich. Bei Intel kommt noch der Memory-Controller hinzu, der 22 Watt beiträgt. Auch die Chipsätze werden immer wärmer. Jeder moderne DIMM-RAM-Riegel verursacht weitere 20 Watt.

Hitze-Entwicklung pro Rack versechsfacht

Die Wärmebilanz der Rack-Server hat sich in wenigen Jahren dramatisch entwickelt. Der im Mai 1999 vorgestellte FSC-Server "Primergy 870" produzierte bei den damaligen 42U-Racks 3612 Watt ("U" = 4,4 Zentimeter). Im August 2004 brachte FSC den Blade-Server "BX600" auf den Markt. Er bringt es in den inzwischen 46U hohen Racks auf satte 23644 Watt. In rund fünf Jahren hat sich also die Hitzeentwicklung pro Rack mehr als versechsfacht.

Wärmeentwicklung und Kühlluft-Durchsatz einiger Primergy-Rack-Server von FSC
Wärmeentwicklung und Kühlluft-Durchsatz einiger Primergy-Rack-Server von FSC

Die Hitze muss weg, sonst droht der Server-Kollaps. Die Rechnerhersteller schreiben Grenzwerte vor. Die empfohlene Betriebstemperatur beträgt in der Regel 25 Grad Celsius; maximal sind meistens 35 Grad zulässig. Die relative Luftfeuchtigkeit darf 30 Prozent nicht unterschreiten, sonst kommt es durch die trockene Luft zu statischen Aufladungen. Auf der anderen Seite sollte die relative Luftfeuchtigkeit nicht 55 Prozent überschreiten, um Korrosion zu verhindern.

Moderne Server haben eine Reihe von Sensoren, die sie ausschalten, sobald bestimmte Grenzwerte erreicht werden. Doch die Sicherungsmaßnahme führt dazu, dass Anwendungen ausfallen oder nicht mehr genug Rechenleistung bekommen. Dieser Faktor kommt die Unternehmen letztlich teuer zu stehen.