Hitachi will angeblich Festplattensparte los werden

28.09.2007
Seit Hitachi im Jahr 2002 von IBM das Festplattengeschäft zur eigenen Sparte hinzukaufte, erzielte die Division in keinem Geschäftsjahr einen Gewinn. Jetzt will der Mischkonzern angeblich den Verlustbringer oder Teile davon abstoßen.

IBM dürfte sich nachträglich noch einmal ins Fäustchen lachen, wenn Hitachi jetzt einen Investor für die verlustbringende Festplattensparte sucht. Im Jahr 2002, als Big Blue das Geschäft mit Disk Drives an die Japaner abgab, mit denen man zuvor schon kooperierte, flossen dafür zwei Milliarden Dollar nach Armonk.

Hitachi geriet mit dem Verkauf von Festplatten jedes Jahr in die roten Zahlen und musste im vergangenen Jahr einen Verlust in Höhe von rund 266 Millionen Euro und in diesem Jahr von gut 200 Millionen Euro hinnehmen. Dabei ist Hitachi Weltmarktführer bei Laufwerken mit dem Format 2,5 Zoll, die in Notebooks verbaut werden. Insgesamt bringt es die Company auf einen Marktanteil von 20 Prozent – weit hinter den Mitbewerbern Seagate und Western Digital, die zudem profitabel sind. Die Japaner mussten sich nach Angaben der "Financial Times Deutschland" in jüngster Zeit im angestammten 2,5-Zoll-Bereich heftig gegen expandierende Mitbewerber wehren und kämpften zudem mit dem zyklisch auftretenden Preisverfall, der die Margen schrumpfen lässt. Deshalb hat der Hersteller heuer schon ein Teilewerk in Mexiko geschlossen und insgesamt 4500 Stellen gestrichen.

Jetzt wird ein Investor gesucht, vorzugsweise ein US-amerikanischer, damit der Kundenstamm internationaler wird. Insider erwarten nicht, dass die Sparte komplett verkauft wird. Auch Hitachi selbst dementiert: "Fakt ist, dass Hitachi nicht beschlossen hat, die Festplattensparte zu verkaufen", teilte Das Unternehmen am Donnerstag mit. Als mögliche Investoren einer Minderheitsbeteiligung werden die US-Finanzschwergewichte Carlyle Group, Bain Capital, Texas Pacific Group und Kohlberg Kravis Roberts genannt. (kk)