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Hitachi nimmt 1-TB-Desktop-Platten ins Visier

05.04.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Hitachi Global Storage Technologies (HGST), Erbe des Festplattengeschäfts von IBM, will in diesem Jahr erstmals Laufwerke auf den Markt bringen, die mit der neuen Technik "Perpendicular Recording" arbeiten. Testmuster funktionieren bereits, und schon 2007 sollen damit Desktop-Platten mit 1 Terabyte oder "Microdrives" mit 20 GB Kapazität möglich werden.

Perpendicular Recording funktioniert prinzipiell so wie die (longitudinale) Speicherung heutiger Festplatten auch - allerdings sind die Nord- und Südpole der magnetischen Partikel nicht parallel zur Platteroberfläche, sondern senkrecht dazu aufgebracht (hier recht amüsant erklärt). Damit passen mehr Speicherpartikel auf die gleiche Grundfläche.

Die fortschrittlichsten Laufwerke bringen heutzutage zwischen 100 und 120 Gigabit pro Quadratzoll unter - und irgendwo bei 120 bis 130 Gb pro Quadratzoll stößt die Technik an ihre physikalischen Grenzen. HGSTs Chief Technologist John Best hält mit Perpendicular Recording 2007 aber bereits 230 Gb pro Quadratzoll für machbar. Das würde 3,5-Zoll-Laufwerke mit 1 TB und 1-Zoll-Microdrives mit 20 GB Kapazität entsprechen.

Zunächst stapelt der Hersteller aber etwas tiefer. Für die ersten Laufwerke mit der neuen Technik werden 120 Gb pro Quadratzoll angepeilt. Was die mechanische Leistung und den Preis betrifft, sollen sich Perpendicular-Recording-Platten im Übrigen nicht wesentlich von herkömmlichen Drives unterscheiden.

HGST forscht übrigens nicht allein an dieser neuen Technik. Auch Toshiba hat Anfang der Woche angekündigt, es wolle noch in diesem Jahr zwei Festplatten mit Perpendicular Recording herausbringen - jeweils im 1,8-Zoll-Formfaktor (wie sie in Apples iPod stecken) und mit 40 beziehungsweise 80 GB. Diese erreichen 133 Gbit pro Quadratzoll Speicherdichte. Die 40-GB-Ausführung lässt sich dadurch in der Höhe von bislang acht auf dann fünf Millimeter drücken, und die Gesamtkapazität steigt von 60 auf 80 GB. (tc)