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Hiobsbotschaften aus Dotcom-Landen

19.09.2000

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Auf Grund finanzieller Probleme und weitreichender Restrukturierungen kommt es bei vier US-Dotcoms zu einer Kündigungswelle. Die Entertainment-Website iCast setzte am vergangenen Donnerstag 30 Angestellte (zehn Prozent) auf die Straße und beschäftigt damit noch 220 Personen. Die Entlassungen wurden seit einigen Monaten erwartet und stünden in keinerlei Zusammenhang mit der Umstrukturierung des Mutterkonzerns CMGI, erklärte Unternehmenssprecher Bill Golden. Die Wachstumsphase von iCast sei nun beendet, daher benötige man weniger Mitarbeiter, hieß es.

Auch der Online-Restaurant-Führer Food.com will 100 Mitarbeiter (50 Prozent) entlassen und sich von unprofitablen Geschäftsbereichen trennen. Die kalifornische Dotcom wird dabei ihre Niederlassung in Seattle, Washington, schließen. Food.com bemüht sich derzeit um eine neue Firmenstrategie.

Pseudo Programs hingegen wird seine Tore komplett dicht machen. Der Pionier unter den Webcastern hat allen 180 Angestellten die Kündigung ins Haus geschickt, nachdem keine neuen Investoren für das Unternehmen gewonnen werden konnten. Pseudo hatte erst vor wenigen Monaten 58 Mitarbeitern den Laufpass gegeben.

Auch der Online-Möbelhändler Home Portfolio stellt sein Geschäft ein. Vertriebschef Rich Morrison begründete die Entscheidung damit, dass der Markt und die Verbraucher für Internet-Einkäufe noch nicht reif genug seien. Statt seinen Laden ganz aufzulösen, will das Unternehmen sich nun jedoch als Application-Service-Provider (ASP) für die Möbelindustrie aufstellen. Man wolle für die Branche Websites hosten, Online-Kataloge erstellen und Marktforschung betreiben.